Episode Transcript
[00:00:01] Speaker A: Montalk, der Podcast zum Mitreden.
Herzlich willkommen zum Montag. Nr. 125 ist eine geile Zahl, finde ich. Der Millenniumscheck, eine Serie, die wir seit einigen Wochen hier machen, in der wir zurückschauen, 25 Jahre des neuen Jahrtausends und versuchen aus unseren Informationen, die wir unserer Gäste er auch etwas über die Zukunft zu erfahren, sodass nicht sowieso ein wenig blauäugig ist, auch angesichts der Geschwindigkeit der Veränderung. Und genau darüber werden wir uns auch heute unterhalten. Unser etwas ketzerischer Titel Heiß war ohne Digitalisierung alles besser?
Es geht um in den letzten 25 Jahren hat ja, muss man ja sagen, die Digitalisierung unser Leben, unseren Alltag stark verändert. Vom online shoppen über die smarten Endgeräte. Viel ist ja, ich sage mal in Anführungszeichen, einfacher geworden. Social Media ist das Riesending, beeinflusst, was wir und wie wir kommunizieren und wie Meinungen entstehen. Ich habe da stehen, Klammer auf, Bubbles, Klammer zu, Streamingdienste, Podcasts haben unseren Mediumkonsum verändert. Zum Besseren, wie ich meine. Und wir haben natürlich auch einen knackigen Gast eingeladen, uns bei dieser Rück und vor allem Vorschau beizustehen. Es ist Diplom Ingenieur Ronald Hechenberger vom Kompetenzzentrum Digitalisierung. Hallo Herr Hechenberger.
[00:01:47] Speaker B: Hallo, schönen guten Nachmittag.
[00:01:49] Speaker A: Schön, dass sie die Zeit gefunden haben. Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Nichtsdestotrotz muss ich Ihre Geduld jetzt noch ein wenig strapazieren, denn jetzt kommt wie immer unsere Faktenbox. Wie immer mit Bettina Schabschneider.
[00:02:07] Speaker C: Im Jahr 2000 steckte die Digitalisierung noch in den Kinderschuhen, zumindest im Vergleich zu heute. Damals waren Handys vor allem zum Telefonieren und SMS schreiben da, besonders das Nokia 3310, bekannt für seine lange Akkulaufzeit und das Spiel Snake. Smartphones? Fehlanzeige. Stattdessen nutzten viele den Palm Pilot, einen der ersten digitalen Organizer mit Touchscreen. Das Internet war langsam und teuer. Modemverbindungen mit schrillem Einmalton prägten den Alltag. Websites waren einfach gestaltet und Google war erst zwei Jahre alt. Statt Streaming gab es CDs und DVDs. Musik wurde mit Napster illegal heruntergeladen und Filme lieh man in der Videothek aus.
Auch die Arbeitswelt sah anders aus. E Mails begannen, Faxgeräte zu ersetzen, Homeoffice war die Ausnahme und viele Unternehmen arbeiteten noch mit Windows 98 oder zwei tausendste. Die Digitalisierung hatte begonnen, aber niemand ahnte, wie rasant sie unser Leben verändern würde.
[00:03:13] Speaker A: Vielen dank einmal mehr an Bettina Schabschneider, Diplom Ingenieur Ronald Hechenberger.
Dieses Kompetenzzentrum Digitalisierung, das sie betreiben, das sie gegründet haben, richtig?
[00:03:29] Speaker B: Ja.
[00:03:29] Speaker A: Wann.
[00:03:32] Speaker B: Gegründet? Die erste Gründung war, um die er Jahre herum.
[00:03:38] Speaker A: Also doch. Ah, OK.
[00:03:39] Speaker B: Ja. Und ich war davor bei einem Forschungsinstitut, das viele wahrscheinlich kennen, bzw. Die Projekte, die viele kennen, die Internet Ombud Stelle, die ja auch mit der AK kooperiert und sozusagen die erste Online Konsumentenberatungsstelle war für Probleme im Internet.
[00:04:00] Speaker A: Ah, das habe ich nicht gewusst.
[00:04:02] Speaker B: Das war 1999 schon, also schon eine Zeit her. Und dort hat es auch schon Probleme gegeben, aber auch schon Lösungsansätze.
[00:04:11] Speaker A: Wow, schön, dass sie das jetzt noch eingebaut haben. Schande über mich, der ich das nicht wusste. Und sie alle, die uns zuhören, sind in der vollkommen richtigen Adresse, wie wir jetzt mal wieder erfahren. Die AK war es, die gleich erkannt ui, hier müssen wir rein, sonst passiert ungutes. Als sie eingestiegen sind mit ihrem Laden, worum ging es euch da? Worüber wurde gesprochen am Frühstückstisch?
[00:04:47] Speaker B: Ja, also ich würde mal sagen, wenn wir über die ER reden, dann war es im Grunde Online shopping, Online Betrug.
Viele hatten Angst sozusagen das Internet zu nutzen, aber gleichzeitig hat es sehr viele Vorteile schon geboten, obwohl es technisch noch nicht so weit war, wie es heute ist.
[00:05:09] Speaker A: Ja.
Würden sie eigentlich so weit gehen und sagen, dass diese Digitalisierung die prägendste, wichtigste, allumfassende Veränderung der letzten 25 Jahre war, oder gibt es da noch was?
[00:05:30] Speaker B: Ja, ich würde sagen, es war tatsächlich eine der größten Veränderungen. Wenn man sich sozusagen diese industrielle Revolution anschaut, die Elektrifizierung, die Dampfmaschine, dann kann man das durchaus in diese.
Spielt das durchaus in dieser Liga mit.
Und auch wenn wir unser tägliches Leben uns anschauen, wir sitzen hier virtuell, haben unsere Smartphones und unsere digitalen Geräte am Tisch liegen und verwenden die sozusagen fast minütlich.
Also da kann man durchaus davon sprechen, dass das ein wesentlicher Treiber in den.
[00:06:10] Speaker A: Letzten 20 Jahren war, quasi eine neue Welt erschaffen, die ja auch mittlerweile sich mit einer Art Selbstbewusstsein, Vorsicht. Also können sie es doch die Maschinen Bewusstsein entwickeln auch als alternatives Universum bezeichnen, nicht? Wenn man mal Metaverse und sowas bedenkt.
[00:06:35] Speaker B: Genau, ich würde sagen, viele neue Welten erschaffen, die eine Teil der Welten, die uns vielleicht ein bisschen Angst macht und Probleme macht, und das wird irgendwie nicht weniger, da braucht man gar nicht so weit zurückschauen.
Aber auch viele tolle Sachen, wenn man sich sozusagen anschaut, wie Jugendliche heute kommunizieren lernen, wie wir auch lernen, welche Möglichkeiten wir zum Austausch haben. Also ich würde das durchaus als die beiden Seiten dieser Digitalisierungsmedaille sehen, die ja.
[00:07:13] Speaker A: Durch die negative in anführungszeichen Seite nicht an Wert verloren hat, diese Medaille.
[00:07:21] Speaker B: Genau, ich würde sagen, es schwankt immer so hin und her. Ich weiß nicht, wie es den Hörerinnen geht, aber bei uns ist das auch so. Manchmal sind wir sehr enthusiastisch und denken sich, oder das war auch zu Beginn der Digitalisierung, wo wir gehofft haben, Demokratisierung, Zugang zu Wissen, Gleichberechtigung wird sozusagen dadurch verstärkt, was zu einem Teil auch stimmt. Auf der anderen Seite sehen wir natürlich auch Fake News, Online Betrug ist sozusagen auch gewachsen und entstanden. Und die Kunst ist da sozusagen auch durchzunavigieren für alle von uns und für uns als Gesellschaft.
[00:08:01] Speaker A: Auch unser Chefredakteur des heutigen Podcast, Mario Gartinger, und ich haben vor der Show ein wenig darüber gesprochen, was sich z.B. bei Facebook abspielt im Moment für sensible Geister, denen fällt das auf, dass andere Algorithmen offenbar eingesetzt werden, die z.B. in diesem Fall hat er mir erzählt, ihm werden andauernd neue Kochrezepte angeboten, wiewohl wir alle wissen, er ist der Köche der großen einer nicht umso auffälliger. Entweder jemand will unbedingt, dass er kochen lernt, oder steckt was anderes dahinter. Zweiteres ist natürlich klar.
Es kamen dann junge Kochgehilfinnen dazu zum Angebot. Und da wissen wir schon, woher das kommt.
Er kann das, weil er ein digital Native ist, er kann das zurückverfolgen, wer das ist. Und die kamen allesamt aus Algerien und Marokko. Fällt ihnen dazu jetzt kurz was ein?
[00:09:14] Speaker B: Naja, zu den Algorithmen natürlich schon, außer dass Facebook ist, ich würde mal sagen, unsere Generation, die sind auf anderen Plattformen unterwegs. Mittlerweile ist ja das fast die Seniorenplattform, um das jetzt zu bemängeln. Für jede Generation gibt es eine Plattform und hinter allen großen Plattformen stecken Algorithmen, also künstliche Intelligenz, um uns möglichst lange auf diesen Plattformen zu halten.
Ich würde mal das Beispiel ist eigentlich ein schönes Beispiel, ein positives Beispiel, weil in der Regel werden die Inhalte immer extremer. Und wie man sozusagen das Thema Radikalisierung, Fake News, wenn man sich das anschaut, dann geht es immer in eine extremere Richtung. Beim Kochen ist es vielleicht die extremste Variante, die Mikrowelle. Also nicht so schlimm, würde ich mal sagen. Wer weiß, was da sozusagen in den nächsten Wochen noch reingespielt wird in die Timeline.
Aber man sieht schon, wir haben nicht mehr so die Kontrolle über diese Plattformen und auch über die Inhalte, die wir sehen und auch was wir ansehen wollen, eigentlich gar nicht.
[00:10:39] Speaker A: Wie definieren wir denn heute Kontrolle? Zunächst einmal, ist analoge Kontrolle das gleiche wie digitale? Und wenn nein, was bedeutet digitale Kontrolle? Sollen wir im digitalen Raum so argwöhnisch wie nur möglich uns verhalten?
[00:11:03] Speaker B: Ja, ich würde sagen argwöhnisch, aber auch neugierig.
[00:11:07] Speaker A: Okay, okay.
[00:11:08] Speaker B: Macht sozusagen Sinn, weil es ja viele tolle Dinge auch zu entdecken gibt. Aber es gibt ein bisschen diese Paralleluniversen und wir sehen das auch bei vielen Menschen jetzt auch die wir beraten und in der Konsumentenberatung bei uns aufschlagen. Einerseits sieht man, dass online glaubt man sozusagen mehr oder Frau mehr, weil es manchmal sozusagen auch nicht so leicht zu durchschauen ist, wo kommt etwas heraus, auch wie oft sozusagen etwas ausgespielt wird und auch wie schleichend sozusagen Inhalte sich verändern.
Also das fängt vielleicht mit einem harmlosen, kritischen Video an und wir landen dann bei ganz faustdicken Lügen, wie die Österreicher vielleicht sagen würden.
Und da sind wir in zwei Welten. Die reale Welt, wo sozusagen Recht und Ordnung gilt und auch relativ gut funktioniert, würde ich jetzt mal so sagen, in einem Rechtsstaat wie Österreich.
[00:12:16] Speaker A: Absolut.
[00:12:18] Speaker B: Und die virtuelle Welt, wo zwar auch Regeln gelten, aber wo es sehr viel schwieriger ist, die sozusagen auch zu verfolgen und auch manche tun sich schwer damit, sozusagen die auch einzuhalten. Das passiert uns auch als als Nutzerinnen. Das heißt, manchmal wissen wir nicht, was ist richtig im Onlinebereich und was ist falsch. Und das ist das große Thema der Medienkompetenz, die wir sozusagen auch in den Schulen und auch in der Erwachsenenbildung vermitteln müssen.
[00:12:57] Speaker A: Das ist also ein wichtiges Learning. Also für alle, die jetzt noch nach Ausflüchten suchen, nicht proaktiv zu werden, die gibt es nicht. Wir müssen lernen, um dann einigermaßen gut damit zurechtzukommen.
[00:13:13] Speaker B: Genau, genau. Also das ist, das ist, ich glaube mal, ich würde sagen, das ist sozusagen die wichtigste Erkenntnis auch für mich aus den letzten 20 Jahren Digitalisierung ist, dass wir sozusagen nicht aufhören dürfen zu lernen oder müssen, je nachdem wie man sieht und wir kritisch bleiben müssen. Und es hat sich sozusagen nicht im Wohlgefallen aufgelöst, diese digitale Welt, sondern wie wir in den letzten Monaten, sei es politisch, sei es auch in der generellen Kommunikation oder im Nachrichtenbereich sehen, durchaus sehr, sehr kritische Entwicklungen gibt.
[00:13:54] Speaker A: Ja, und die sind ja insofern sehr verführerisch, als sie vollkommen neue Wege gehen. Wir sind ja durch den Medienkonsum vor der Jahrtausendwende immer noch, zumindest wir, unsere Generation, gewohnt, dass uns politische Aufforderungen direkt quasi ins Gesicht geschrieben werden, über Plakate, über Anzeigen und so weiter. Mittlerweile sind die ja viel gefinkelter, die bereiten uns vor, die massieren uns, die schauen, dass wir ganz extrem entspannt sind, um uns dann ins Ohr zu flüstern, wen wir wann zu wählen haben.
[00:14:41] Speaker B: Genau, also die sind auch immer bei uns, die sitzen und liegen oder stehen in unserer Hosentasche, in unseren Handtaschen und sie machen das schleichend. Das ist glaube ich, sozusagen schleichend und andauernd. Und das ist sozusagen die große Herausforderung, sich da sozusagen bewusst zu sein, hey, wo bin ich unterwegs, was macht das mit mir? Welche Interessen und welche Meinungen habe ich denn wirklich? Und lass mich da sozusagen nicht zu sehr abtreiben von sehr viel verschiedenen Interessen. Das können kommerzielle sein, das können politische sein.
Und das ist, glaube ich, das wird sozusagen auch immer wichtiger für die Zukunft.
Das ist das Zukunftsthema aus meiner Sicht im Bereich der Digitalisierung und Gesellschaft, wie wir damit umgehen.
[00:15:38] Speaker A: Einmal mehr Neugier und Argwohn in dieser Reihenfolge, Herr Eichenberger.
[00:15:44] Speaker B: Genau, das ist gut rekonfiguriert sozusagen. Die Neugier ist immer noch sehr wichtig, glaube ich, damit sozusagen wir relevant bleiben, damit Europa relevant bleibt, auch wettbewerbsfähig bleibt und auch den Nutzen sozusagen genießen zu können, der da ist, aber mit einem quäntchen Argwohn und Vorsicht.
[00:16:10] Speaker A: Ja, und dass dieser Aufruf jetzt wiederholtermassen stattfindet, liebe Hörerinnen und Hörer, hat natürlich einen tragischen, wie ich meine, Hintergrund. Wir sind jetzt mitten in einem Kriminalfall hier in Österreich über eine sogenannte Schamanin, eine Gangsterin, die glaube ich, vornehmlich ältere Menschen und vornehmlich ältere Damen auszunehmen vermag. Die hat also Millionen an Gold und Schmuck schon abgegriffen und so weiter. Das heißt, da gibt es immer noch einen viel zu hohen Vertrauensvorschuss, der hier gegeben ist. Und wenn ich mir das überlege, ist das doch eigentlich nichts Schlimmes. Wir sind doch Menschen, wir leben in einer Gemeinschaft zusammen, sollen wir nicht zunächst vertrauen? Aber hier werden offenbar gewisse Signale nicht gesehen, nicht eingehalten. Hier soll etwas wahr sein, was man aber spürt schon lange, dass es nicht wahr ist. Wie sehen sie das?
[00:17:21] Speaker B: Ja, ich glaube, es ist ein gutes Beispiel, weil ich würde mal sagen, dieser Fall, der ist ja im analogen, hat er sich abgespielt eigentlich. Also die wurden vor den Apotheken, vor den Geschäften sozusagen abgepasst, soweit ich das mitbekommen habe. Und natürlich passiert das auch online. Die können, also zu Hause passt einen in der Regel niemand ab, aber online kann einen jetzt am Küchentisch jemand sozusagen abpassen. Und manchmal klingen sozusagen diese Angebote sehr gut und auch sehr wahr.
[00:18:05] Speaker A: Weil es.
[00:18:06] Speaker B: Sozusagen immer einfacher möglich ist, sozusagen auch eine Realität vorzuspielen, die nicht da ist. Also wir kennen das, ich bin auch einer der Mitbegründer von safer Internet, das ist sozusagen diese große Initiative, um Medienkompetenz in Österreich voranzubringen, wo auch die AK sehr aktiv ist und wo letzte Woche der safer Internettag war und das Bundeskriminalamt, das ist vielleicht ein Lichtblick in den letzten 10 Jahren sind die Cybercrime Fälle, also die Fälle, wo wir über Internet oder Smartphone in Betrugsfälle hineingeraten sind, die haben sich das erste mal stabilisiert und sonst sind sie jährlich gewachsen. Natürlich auf einem hohen Niveau, aber wir werden sehen, ob das so bleibt. Aber es kommen durch das Thema künstliche Intelligenz auch ganz neue Herausforderungen auf uns zu. Da sind wir mitten in der Gegenwart, weil es da schon Betrugsfälle gibt und weil das sozusagen auch schon viele Menschen sich gefragt haben, was passiert da und kann man diesen Dingen glauben und wen kann man glauben und wen nicht mehr.
[00:19:21] Speaker A: Ja, ich habe diese Schamanin deshalb ins Spiel gebracht, weil ich damit sagen wollte, dass wir ja doch, sollte man meinen, mittlerweile nach Jahrzehnten Information, machen sie nicht die Tür auf, lassen sie niemanden rein, weder in ihre Wohnung, schon gar nicht in ihr Leben. Das sind die Highlights, wo sie aufpassen müssen, wenn das angesprochen wird und so weiter. Nein, wir wollen das ganz offenbar. Jetzt müssen wir im analogen Leben aufpassen und im virtuellen Leben aufpassen. Ich kann viele Menschen verstehen, die das ist mir zu viel hocken. Kann ich das in irgendeiner Weise delegieren? Kann sie.
[00:20:05] Speaker B: Delegieren, ist sehr schwierig. Wir sagen, dass es beginnt ja schon bei den Kindern, wenn wir sie schützen vor all diesen Gefahren, dann lernen sie nicht damit umzugehen.
[00:20:15] Speaker A: Ja, leider wahr.
[00:20:16] Speaker B: Und wachsam zu sein macht da sozusagen Sinn, aber man kann es nicht oft genug sagen. Und es ist interessant, wir sehen ja viele Fälle und es betrifft alle Bildungsschichten, alle Altersschichten. In Bezug jetzt z.B. auf Online Betrug, da gibt es jetzt Die neueste Masche, den haben Kolleginnen von mir wissenschaftlich auch untersucht. Das sind die sogenannten Love Scams. Da werden über Partner Plattformen sehr professionell sozusagen Kontakte angebahnt und man verliebt sich, das ist menschlich und die menschlichen Bedürfnisse haben sich auch in der digitalen Welt nicht geändert und verliebt sich und dann werden zigtausende letzte Monate ein Fall Euro überwiesen und da rutscht man so langsam hinein und es kann fast jeden treffen. Man muss da schon sehr, sehr kritisch sein, damit man da sozusagen gar nicht in diese erste Schiene reinkommt. Es ist nicht so einfach.
[00:21:26] Speaker A: Wahnsinn. Also es wird natürlich auch wie seit eh und je eigentlich mit gesellschaftlichen Phänomenen gearbeitet, allen voran die Einsamkeit.
Und wenn ich das höre aus so kompetentem Munde wie ihren und der ihrer Kolleginnen, dann sage ich, können wir die nicht schützen bzw. Wollen wir nicht eher an der Ursache arbeiten, nun nicht an der Wirkung.
[00:22:01] Speaker B: Naja, da sind wir wieder retour beim Internet. Die Ursache, die sitzt nicht in Österreich, in Wien oder in Europa, sondern die kann überall auf der Welt sitzen. Und wir haben nun mal verschiedene Rechtssysteme. Es gibt sozusagen globale Kriminalität und deswegen tun wir uns da relativ schwer. Ja, ich muss sagen, die österreichischen Akteure und Unternehmen sind da sehr gut unterwegs. Und das ist ja auch ein großer Tipp, immer wenn man online shoppt oder wenn man Dinge sich anschaut, hey, österreichische Quellen, österreichische Firmen, da ist man relativ sicher unterwegs, weil die unterliegen den strengen Gesetzen. Aber jetzt habe ich das schwierig zu.
[00:22:47] Speaker A: Sehen, aber jetzt habe ich an den Fachmann eine Frage. Natürlich haben sie recht und natürlich würde ich auch mein Vertrauen lieber einem österreichischen Unternehmen, Anbieter etc. Zukommen lassen. Allein warum tun wir uns so schwer, in diesem Spiel mitzumachen? Warum haben wir noch keine eigene Plattformen, plural, müssten ja schon längst da sein. Was ist hier los?
[00:23:14] Speaker B: Ja, das ist, das würde ich mal sagen, das ist einerseits der Treiber, aber andererseits auch die große Herausforderung für Europa. Jetzt sehen wir es gerade wieder im Bereich künstliche Intelligenz, wobei die Nacht nicht so dunkel ist, wie sie scheint, um ein bisschen auch Optimismus für die Zukunft zu zeigen und auch das zu belegen. Wenn wir uns den Bereich künstliche Intelligenz anschauen, das sind zwar die großen Anbieter, die Plattformen, die man eh schon kennt, die großen Amerikaner oder auch ChatGPT kennen viele Open, aber es gibt auch nicht amerikanische Anbieter. Es gibt natürlich chinesische Anbieter, aber es gibt auch europäische. Und z.b. es gibt eine KI, die ist ähnlich wie ChatGPT, manche sagen, es ist ja so ein Wettlauf ein bisschen, die heißt Mistral, Franzosen, die kann man kostenlos nutzen, funktioniert sehr ähnlich, hält sozusagen die europäischen Datenschutzvorschriften ein und ist auch open source. Und das ist auch, wenn ich so ein bisschen in die Zukunft mir was wünschen würde und hoffen darf, sozusagen für Österreich und auch für Europa, ist, dass wir diese Open Source, diese weg von Big tech Ansätze unterstützen, weil wir ja alle viel Geld, vielleicht als Privatpersonen nicht, aber als Organisationen, als Firmen, als Verwaltungen viel Geld für diese Dienste ausgeben und sehr oft diese großen Unternehmen damit unterstützen und sehr abhängig sind davon.
[00:25:05] Speaker A: Ja, ich möchte trotzdem noch mal zurückgehen.
25 Jahre und sie waren ja wirklich in diesem Vierteljahrhundert sehr, sehr nah dran an dieser digitalen Entwicklung. Also was hat uns zuerst beschäftigt? Das war wohl Online shopping. Soweit ich mich erinnere, waren wir zunächst nicht bereit, unsere hochsensiblen Daten einfach so ins Netz zu tippen, weil wir Missbrauch vermuteten. Gut, nicht, weil das ist der Argwohn Teil der Geschichte.
Mittlerweile denken wir schon gar nicht mehr drüber nach. Wir machen das auch nicht jedes Mal mit der Karte in der Hand, sondern wir haben das bereits automatisiert mit einem Iris Scan oder Fingerabdruck und so weiter.
Haben wir unser natürliches Misstrauen verloren? Sind wir Opfer geworden?
[00:26:13] Speaker B: Ja, ein bisschen schon. Wahrscheinlich, weil es das Leben so durchdringt, weil wir sehr viele Transaktionen, Überweisungen, Bestellungen.
Selbst wenn wir das Handy entsperren, geben wir ja Daten preis. Das sind nicht nur Passwörter oder Benutzername, sondern das sind biometrische Daten, sei das sozusagen der Face Scan, den viele Handys machen zum Entsperren oder auch den Fingerabdruck. Also wir geben den auch weiter. Das sind, würde ich mal sagen, kritischere Daten als ein Passwort, das ich ändern kann, weil meinen Fingerprint schwierig bis gar nicht zu ändern. Und da sind wir, ich würde sagen, nicht vorsichtiger geworden, sagen wir es mal nobel. Ja, weil es auch so bequem ist. Wir wissen es ja selber, je bequemer und je schneller wir was nutzen wollen, umso mehr Daten müssen sozusagen auch vorgespeichert sein, die vorausgefüllten Passwörter etc. Das ist auch sehr praktisch, aber man muss natürlich auch wissen, wo die sozusagen unterwegs sind bzw. Wo man sie nutzt und wo man tunlichst das vermeidet.
[00:27:31] Speaker A: Ja, also unser Einkaufsverhalten hat sich drastisch verändert.
Vergleichsplattformen helfen dabei.
[00:27:41] Speaker B: Genau, das ist immer noch, das gibt es ja eigentlich seit dem Beginn fast schon Vergleichsplattformen. Und das ist ja auch sozusagen der Siegeszug sozusagen des E Commerce war ja auch, wir können vergleichen, was die Dinge dort und da kosten und das sozusagen mit wenigen Klicks.
Was wir sozusagen auch noch sehen ist Sicherheit und Vertrauen ist immer noch sehr wichtig. Das heißt, den Seiten, denen wir vertrauen, dort kaufen wir auch ein und vertrauen denen. Da gibt es tolle Initiativen auch aus den ER Jahren, wo sozusagen ich auch involviert war und auch die AK involviert war, wie das E Commerce gütezeichen Shops überprüft, ob sie sicher sind.
Das wird natürlich in der heutigen Zeit wird es wichtiger, aber auch schwieriger, weil wir große Online Riesen aus China, die alle kennen aus der Werbung, aus der Online Werbung, die wir auf den verschiedenen Plattformen sehen, die haben ganz andere Regeln und überfluten sozusagen auch Österreich mit ihren billigsten Angeboten. Aber da gibt es halt viele Nachteile auch.
[00:29:02] Speaker A: Ja, ja, ja.
Trotzdem, ich möchte das auch mal sagen, weil es auch immer wieder ein Kritikpunkt in den Reaktionen unserer Hörerinnen und Hörer war. Natürlich wissen wir, dass Menschen oft in prekären Lebenssituationen sind und dann ein paar Sneakers um €5. Ja, und wir verstehen das auch, dass man da tut. Wir wollen nur auch manchmal eine weitere Denkoption zur Verfügung stellen, die da heiß Loyalität mit unseren Anbietern, unseren Verkäuferinnen und Verkäufern etc.
[00:29:43] Speaker B: Genau, das ist ein wichtiger Punkt, weil wir einerseits jammern wir darüber, wenn die Geschäfte sozusagen in unserem Umfeld zumachen, aber das ist natürlich auch ein Effekt des Online Handels, dass wir sozusagen sehr viel online bestellen und die Nahversorgung mit vielen anderen Dingen, die das faltungserst auf, wenn das sozusagen weg ist, wichtig sind.
Und auch die Nachteile, wenn man einen Sneaker um €5 hat, das ist dann halt wahrscheinlich nicht schadstoffgeprüft und ich kann dann nicht einfach hingehen ins Geschäft und sagen he, der ist nach zwei Tage ist die Naht aufgegangen und bitte einen neuen beim Produzenten. Das gibt es in dem Fall nicht. Und wenn man ein bisschen Erfahrung hat mit diesen Shops, dann weiß man, manche Dinge funktionieren, viele funktionieren nicht so gut.
[00:30:38] Speaker A: Ja, unser soziales Leben, das ja bis vor 25 Jahren, sagen wir mal bis 1995 nur ein einziges, ein singulares war, nämlich ein analoges. Du warst nicht allein in deiner Hütte, sondern du was in der Arbeit, hast dort soziales Leben betrieben, Freizeit etc. Hat sich maßgeblich verändert, weil es eine neue Dimension, ein neues Universum gibt, in dem wir uns auch sozial bewegen.
Social media, es ist müßig jetzt zu war das gut? Hat uns das gut getan, weil es da ist und niemand wieder weggeht, oder?
[00:31:25] Speaker B: Ich würde sagen, da gibt es immer diese zwei Seiten wieder. Einerseits, wir können von zu Hause arbeiten, wir können einfacher Betreuungspflichten vereinen vielleicht, wir müssen weniger im Stau stehen. Also da gibt es sehr viele Vorteile. Andererseits natürlich sind wir vielleicht weniger im Büro sozial eingebunden, wenn wir uns sozusagen die Arbeit anschauen. Der Arbeitsbereich hat sich ja sozusagen massiv verändert. Natürlich nicht für alle, alle, die sozusagen vor Ort Kunden, Kundinnen betreuen müssen oder Handwerk und tatsächlich was mit Händen machen. Also nicht solche Typen wie wir, die vor Mikro sitzen und klug schwätzen, wie die Deutschen sagen, angekommen.
Also das ist immer noch ein großer Teil des Lebens. Aber da hat es natürlich Vorteile. Also vom Lernen über viele Dinge, die sehr positiv sind, aber natürlich auch im Privatbereich sozusagen schon angesprochen. Ich würde mal sagen, Social Media ist, also wenn wir an die er denken, da war sozusagen einfach die Informationsaufnahme, Bestellung, da war sozusagen dieser Austausch noch nicht so ein zentrales Element, weil wir haben noch PCs nutzen müssen oder Notebooks, um zu kommunizieren. Und das ist sicher der größte Schritt, der in den letzten 1015 Jahren passiert ist mit den Social Media Plattformen. Wobei die Qualität sich da sozusagen auch verschiebt, dass sozusagen sehr viel kommuniziert wird. Aber mittlerweile, wenn man sich sozusagen in der U Bahn anschaut, die Leute starren auf ihr Handy, scrollen durch ihre Feeds auf Instagram oder schauen ihre Videos auf TikTok.
Also da ist es wieder Content Kommunikation spielt da gar nicht so eine große Rolle mehr, sondern das ist Medienkonsum, permanenter Medienkonsum. Und es gibt ja mittlerweile schon wieder spannende Tendenzen, auch bei den Jungen, dass man he digital detox, das heißt einmal die digitalen Geräte weglegen, offline zu gehen und da kommt diese analoge Welt wieder ein bisschen zurück und man sieht, das hat auch große Qualitäten und manche Dinge bekommen wir im in unserem Online Leben nicht so, wie wir es brauchen würden als Menschen.
[00:34:08] Speaker A: Absolut. Gott sei Dank gibt es das noch nicht. Solange Social Media nicht in Odorama sendet, ist z.B. der wichtigste und stärkste Sinn des Menschseins, nämlich der Geruchssinn, noch immer ein analoges Erlebnis.
Aber ich lese sie arbeiten dran.
[00:34:29] Speaker B: Ja, und es ist sozusagen sehr verführerisch und sehr, ja, wenn man sich sozusagen diese virtuellen Welten anschaut und auch sozusagen virtuelle Brillen, wo sozusagen, wo viel passiert und wo man einen Schein hat einer Realität. Und das ist glaube ich das Spannende und auch bedenklich.
[00:34:52] Speaker A: Ja, und dabei sind wir mit unserer avatarischen Entwicklung noch gar nicht so weit, wie sie im Rest der Welt stattfindet. Ich habe noch keinen. Haben sie schon einen?
[00:35:04] Speaker B: Ja, ich habe natürlich schon natürlich.
[00:35:08] Speaker A: Dabei.
[00:35:09] Speaker B: Den Mach und einer ist auch in unserem Meeting und unserer Aufzeichnung heute da, der heißt Ronald AI Notetaker. Genau. Und der ist in Meetings und schreibt sozusagen für mich mit und kann zusammenfassen.
Manchmal geht er auch in Meetings, wenn ich sie vergesse und ist ohne mir dort.
Und manchmal, was mir auch schon passiert ist, haben die Teilnehmerinnen erst nach einer Dreiviertelstunde bemerkt, dass ich nicht selber anwesend bin, sondern mein Avatar unter Anführungszeichen. Da kann man jetzt drüber diskutieren, ob das gescheit ist und erlaubt und sinnvoll, aber ja, das ist sozusagen auch die neue Welt und wir müssen Dinge ausprobieren, um ein bisschen herauszufinden, hey, wo nützt uns was, wo hilft es uns und wo ist es gefährlich und wo kann es uns schaden? Und das sind die zwei Seiten, die wir uns einfach anschauen und wir dürfen.
[00:36:10] Speaker A: Nach wie vor auch jetzt im digitalen Raum scheitern, wenn nicht sogar müssen. Ich glaube bei Facebook war eine riesen Neon Schrift über dem Eingang. Move fast and destroy things.
[00:36:27] Speaker B: Genau, break things.
Break things ist immer noch sozusagen ein Leitsatz im Silicon Valley von diesen großen und auch von den kleinen Unternehmen dort. Und ja, Europa hat sozusagen nicht dieses Mindset, vielleicht bräuchten wir es ein bisschen mehr, aber ich glaube, es ist schon wichtig, manchmal sich zu überlegen, hey, was hat das für Auswirkungen, was wir da machen?
Hat uns vielleicht in dieser Digitalwelt ein bisschen zurückgeworfen, weil wir nicht einfach mit irgendwas loslegen und uns egal ist, ob wir damit Gesetze verletzen, wir Menschen sozusagen in schlechte Situationen bringen.
Aber ich glaube, das wird wichtiger. Und das ist, glaube ich, schon der europäische Weg, auch einerseits eine Regulierung zu haben, dass diese Auswüchse sozusagen beschränkt werden und eingefangen werden, aber trotzdem sozusagen auch einen eigenen Weg zu finden, hey, wie können wir diese Technologien gut nutzen für für unsere Gesellschaft sozusagen auch in einem humanistischen Sinn.
Das ist schon, ich würde mal sagen, der europäische Weg, wenn man diese Diskussionen anschaut.
[00:37:54] Speaker A: Nichtsdestotrotz sind wir doch alle jetzt in dieser, wie sie es eingangs auch klargemacht haben, Aufmerksamkeitsökonomie, wie es so schön heißt, wo es wirklich, wo unser aller Aufmerksamkeit wirklich eine neue Zahlungsart, eine neue Währung und das ist zwischen Gold und Platin, glaube ich, Mondgestein ist es noch nicht, aber es ist sehr, sehr wertvoll angesiedelt ist. Und so sollten wir auch damit umgehen, finde ich. Was mir fehlt, ist eben dieses Move fast und break things heißt ja, geht proaktiv ins Scheitern.
Das tun wir nicht. Ich weiß es z.B. aus dem unternehmerischen, wenn eine Mitarbeiterin kommt und ich habe eine Idee, dann wird diese Idee an Ort und Stelle destroyed, gekillt, also in all ihre Einzelteile zerlegt. Wenn, wenn geht noch mit ziemlich viel Häme, mit der Botschaft bitte keine Ideen mehr haben, liebe Frau Mitarbeiterin, statt zu sagen kapiere ich noch nicht, weiß ich noch nicht, wo es anwendbar ist. Klingt aber sehr gut, bitte dranbleiben. Haben wir es mit der falschen Philosophie für die richtige Technologie zu tun?
[00:39:24] Speaker B: Ja, ich glaube, wenn wir uns sozusagen anschauen, wie wir Technologien nutzen, dann gehen wir eh nach diesen Schritten vor. Das heißt, wir probieren Sachen aus und manchmal haut es hin, manchmal auch nicht. Also in dem Bereich ist der Mensch an sich, glaube ich, experimentierfreudig, Gott sei Dank. Manche mehr, manche weniger natürlich. Aber wie man ein Smartphone benutzt, wie man einen Computer benutzt, wie man Websites benutzt, das haben wir alle weniger in Kursen gelernt, sondern indem wir es einfach by Doing und ich glaube, das ist wichtig sozusagen auch für diese zukünftigen Technologien und Anwendungen, die kommen, sei das probiert KI aus.
In der Regel kann ja, wenn man sozusagen das ein bisschen überlegt, ausprobiert, nicht viel passieren. Also man sitzt am Schreibtisch oder am Küchentisch und das Handy wird nicht explodieren, wenn ich was Falsches eingebe.
[00:40:25] Speaker A: Hoffen wir. Nein, aber vielleicht das Netz. Insofern, wenn man dann etwas ungeprüft übernimmt.
[00:40:31] Speaker B: Und behauptet, das kann natürlich sehr schnell passieren auch, und da ist die Vorsicht wieder besser. Ich glaube, es ist einfach dieser Mix, dass wir neugierig sind und ich glaube, das Lernen, auch in den Schulen wird das jetzt zunehmend vermittelt, was ist jetzt okay, was wir im Netz machen und was nicht. Und die Welt und die Regeln sind sehr ähnlich, wenn man sich die Gesetze anschaut. Also ich beleidige niemanden, wenn ich auf der Straße wen triffe und schreie ihn an und das macht man oder Frauen nicht. Und genauso soll das Bewusstsein sein, dass das im Netz auch nicht okay ist und auch dort verboten ist.
[00:41:17] Speaker A: Sind wir eigentlich, Herr Hechenberger, angewiesen auf die Großen? Sind wir. Wir haben kurz über die Plattformen gesprochen, da scheint das noch ziemlich viel Angst zu geben, auch angesichts von richtig fett schiefgegangenen Experimenten von staatlicher Seite. Wir erinnern uns, das berühmt berüchtigte Kaufhaus soll uns doch aber nicht aufhalten, ein neues Kaufhaus zu versuchen.
[00:41:49] Speaker B: Ich würde das Kaufhaus jetzt nicht erwähnen in diesem Zusammenhang, aber die Verwaltung hat eine wichtige Aufgabe, und zwar wir alle und Firmenverwaltung Organisationen sind große Technologienutzer. Wir nutzen bestimmte Software, wir nutzen bestimmte Geräte und haben dadurch sozusagen auch Macht, uns die Welt dorthin zu gestalten, wie wir sie eher haben wollen. Das Beispiel ist natürlich, jeder kennt sozusagen die berühmte Software, die wir im Büro verwenden von dem großen amerikanischen Konzern, der von Bill Gates gegründet worden ist.
Aber es gibt Alternativen, die durchaus sehr gut funktionieren und die open source sind.
Und einige Verwaltungen und Länder setzen stärker darauf. Und wir müssen, glaube ich, schon auch trachten, dass wir diese Alternativen, die gut sind, die gut funktionieren auch und auch für unsere, würde mal sagen, digitale Autonomie und Unabhängigkeit wichtig sind, die stärker einzusetzen. Das können wir in den Organisationen machen, aber auch privat, indem wir halt uns anschauen, hey, was sind denn alternative Plattformen zu WhatsApp, die vielleicht nicht zu einem Big tech Unternehmen gehören, die sozusagen alle Daten von uns absaugen? Also solche ganz einfachen Dinge.
[00:43:24] Speaker A: Auch die Solidarität und die Loyalität zu Österreich, zu den eigenen Menschen ist ja sehr groß im Land, wie es sich auch für so ein kleines Land gehört. Man rückt zusammen und man erzeugt einen gemeinsamen, einen gemeinschaftlichen Stolz, der dann auch vielleicht belohnt wird von der einen oder anderen Skifahrerin. Herzlichen Glückwunsch von uns aus und Weltmeisterin. Aber wir sind nun mal ein kleines Land. Und ich habe festgestellt, wie war das damals zwischen 95 und 2000, als es gesagt Internet da und jetzt downloaden sie Musik und so weiter.
War da auch so viel Argwohn im Spiel von höherer Seite, einerseits Politik, andererseits Wirtschaft zu warten wir doch mal ab. Und wenn ja und wir schauen zurück, können wir uns das heute eigentlich noch leisten, dieses Abwarten angesichts des Tempos?
[00:44:31] Speaker B: Das war sicher ein Punkt, der in dieser Zeit wichtig war. Da haben die meisten sozusagen in der Verwaltung, in der Gesetzgebung noch gar nicht realisiert, dass das eine neue Realität ist. Also einkaufen, es hat sozusagen noch kein E Commerce Gesetz gegeben z.B. es hat viele Gesetze noch nicht gegeben, die sind entstanden aus diesen Erfahrungen, die wir da sozusagen gesammelt haben. Und ich glaube, es gibt verschiedene Rollen sozusagen die Verwaltungen, die Parlamente haben die Aufgabe sozusagen diesen Rahmen zu schaffen und auch durchzusetzen, was im Bereich Digitalisierung sehr, sehr schwierig ist. Also den Rahmen und Gesetze zu machen ist auch nicht so einfach, aber einfacher als dann sozusagen wirklich zu umzusetzen und auch zu schauen, dass das sozusagen eingehalten wird. Wir sehen das jetzt sehr gut im KI Bereich. Ich würde sagen, es gibt natürlich die Österreicherinnen und Österreicher, aber das spielt sich auf einer anderen Ebene ab und ich würde mal sagen, das ist der EU Bereich. Und wenn man die KI Themen anschaut, also das Thema künstliche Intelligenz, dann sieht man, da ist die EU sehr proaktiv eigentlich unterwegs. Es gibt den EU AI Act, also diese künstliche Intelligenzverordnung, die sozusagen in den Mitgliedsstaaten auch umgesetzt wird und wo sozusagen versucht wird, diese neuen Gefahren, die da auf uns zukommen können, aber auch die neuen Möglichkeiten sozusagen bestmöglich, den bestmöglichen Rahmen da zu geben. Und da waren wir sicher schneller als wir das früher waren, was sehr gut ist, glaube ich.
Natürlich müssen wir aufpassen, dass wir neugierig bleiben und nicht nur die 144 seitige KI Verordnung lesen und die Amerikaner überholen uns auf der rechten Seite wieder.
Das wird sozusagen das Riskante. Und da gibt es auch die Diskussion, was, wie stark soll und muss Regulierung sozusagen auch sein?
Das ist eigentlich fast gleich geblieben zu dem, wie es früher war. Da haben wir auch diskutiert, wie einfach machen wir Online shopping, wie viel Checkboxen muss man klicken, bevor man überhaupt erstellen darf? Das hat sich halt jetzt verschoben in diese anderen Themen.
[00:47:08] Speaker A: Bei allem Verständnis für Unbill, die so das Regulieren an sich in den letzten 25 Jahren ausgelöst haben mag bei manchen von uns werde ich nicht müde, ich, der ich wirklich täglich sehr, sehr viele internationale, vor allem amerikanische, britische Podcasts höre, festzustellen, dass der DSA, also dieser Digital Service Act, den die EU jetzt herausgebracht vor einem Jahr, glaube ich, oder so.
[00:47:41] Speaker B: Schon länger, genau, der ist in Kraft.
[00:47:42] Speaker A: Getreten, dass der immer wieder zitiert wird von Menschen, die kritisch über die Entwicklung der Moderne sprechen und sagen, ja, so gehört das, die haben jetzt schon diesen Akt, wollen wir den nicht übernehmen? Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass Amerika irgendwas von uns in diesem Ausmaß übernehmen wollte.
Es ist, als hätten wir Raketen erfunden, die schneller fliegen als die NASA. Also das heißt, da ist schon auch was Positives dabei bei dieser, ich glaube.
[00:48:14] Speaker B: Schon so mühsam das manchmal ist, wenn wir uns erinnern an die Datenschutzgrundverordnung, die auch ein europäisches Projekt war.
Und da kann man jetzt darüber diskutieren, wie super das, welche guten und bösen oder nicht so angenehmen Auswirkungen das hat, aber es war auch ein Beispiel für viele, für viele Länder auch stärker in diese Richtung zu gehen.
Und das sieht man sozusagen auch beim AI Act ist es sehr ähnlich. Also was die europäische Union kann, unter Anführungszeichen, ist schon zu regulieren und versuchen einen Konsens da gut herbeizuführen unter so viel verschiedenen Interessen und Ländern.
Die Kunst ist dann halt, das sozusagen auch konsequent umzusetzen. Wenn natürlich jetzt sagen wir die EU Kommission genau diese Diskussion gibt es zurzeit, diese Bürosoftware von diesen amerikanischen Firmen auf ihren zigtausenden Rechnern hat und auch in Österreich in den Ministerien oder sonstigen Verwaltungen das so ist, dann ist es ein bisschen noch nicht zu Ende gedacht. Was heißt denn hier Datenschutz?
Digital autonomer werden und auch auf sichere und offenere Lösungen zu setzen.
[00:49:43] Speaker A: Zum Schluss noch zwei Fragen dazu, Herr Eichenberger. Also ich weiß ja, dass sie ein Mann mit Haltung sind, das entnehme ich Ihrer Homepage, dass sie Ihre wertvollen Dienste nicht nur hochkommerziellen Unternehmen anbieten, sondern auch non Profit, Non Government Organisation zur Verfügung stehen. Danke ihnen dafür, finde ich super. Wird ihnen auch ein langes Leben bescheren.
[00:50:14] Speaker B: Das hoffe ich und ich mache es trotzdem dem Kern, wenn es kürzer oder länger ist.
[00:50:19] Speaker A: Super, das schön zu hören. Das war es aber nicht, was ich hören wollte, aber beruhigt von ihnen jetzt. Also künstliche Intelligenz und Non Profit Organisation, wo stehen wir? Wie sehen sie die Entwicklung?
[00:50:36] Speaker B: Wir haben letztes Jahr eine Studie gemacht zu KI Einsatz in Non Profit Organisationen, die oft sehr, ja, das waren sozusagen hunderte Organisationen, die da mitgemacht haben und wir sehen, so wie wir das privat nutzen, alle probieren es aus, nicht alle, aber sehr, sehr viele probieren es aus, die Bürojobs haben. Und die Organisationen sind jetzt gerade dabei einerseits zu hey, wie können wir das denn sinnvoll einsetzen für uns? Das ist nicht nur eine Sache für Unternehmen, sondern wie können wir schlagkräftiger werden? Wie können wir mit unserem Pflegekräftemangel kann uns da diese Technologie unterstützen? Ja, das kann sie, wenn das sozusagen gut umgesetzt wird. Da gibt es viele Beispiele und viele Anwendungen schon und das ist sozusagen sehr wichtig und ja, es ist experimentieren, herausfinden, wie nutzt das uns? Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für die Organisationen. Wie können wir diese neuen Technologien und Anwendungen auch gut für uns einsetzen? Und in den non Profits geht es halt darum, uns der Gesellschaft ein gutes Leben zu gewähren und zu gestalten, so wie im Privatbereich auch. Und ich glaube, das ist das ist wieder diese Technologiefrage. Verwenden wir das jetzt, um was Gutes draus zu machen oder um was schlechtes draus zu machen? Ich glaube, wir müssen uns bewusst sein, wie wir es gestalten, damit auch die nächsten 25 Jahre gut werden und nicht in diesen dystopischen Untergangsfantasien zu sehr verhaftet sein, weil sonst kommen die woanders her und wir gestalten nicht mehr.
Das ist das, was wirklich wichtig ist.
[00:52:33] Speaker A: Diese Untergangsszenarien sind ja, ist mir eigentlich jetzt erst vor kurzem aufgefallen, diese analogen Angstmacher, die genau in der gleichen Aufmerksamkeitsberechnung funktionieren wie alles andere. Denn wenn ich am Wirtshaustisch mal so ein Szenario male, habe ich die auf Aufmerksamkeit für vielleicht eine oder 2 Minuten. Die Diskussion, so sie denn überhaupt stattfindet, wird bald weil Bubble wieder abgestorben sein und dann braucht es die nächste Dystopie. Das heißt, es ist in unserer Hand, was wir draus machen, was im Moment noch andere für uns entdecken.
Ich frage sie also Ihr Laden, das Kompetenzzentrum Digitalisierung, sagen sie uns mal die genaue Internetadresse für alle, die jetzt interessiert sind.
[00:53:34] Speaker B: Es ist da vertippt man sich leicht, bevor man auf Enter klickt, nochmal draufgehen.
Andere Websites, die sozusagen auch in meiner Geschichte vorgekommen sind, die ich schon erwähnt hatte, ist ombudsman at, also für alle, die Probleme im Internet haben und für alle, die sich mit den neuen Themen und Sicherheitsthemen interessieren. Ist.
[00:54:08] Speaker A: Zu empfehlen, haben wir da noch in den Shownotes, können sie nachschauen.
Dipl. Ingenieur Ronald Hechenberger vom Kompetenzzentrum Digitalisierung war unser Gast heute wird er es wieder sein. Geht jetzt die Runde durch die Redaktion, stehen sie uns zur Verfügung, wenn wir noch mal dringend z.B. beim KI Thema rein wollen, dürfen wir sie noch mal.
[00:54:35] Speaker B: KI Themen, ein brandheißes Thema, gesellschaftlich sehr relevant, spannend auch im privaten Bereich.
Spätestens in 25 Jahren wieder sehen wir uns.
[00:54:45] Speaker A: Ja, absolut.
Ein hehres Versprechen, das ich für meinen Teil nicht so einfach großherzig abgeben kann, aber ja, ich bin auch der guten Hoffnung. Dankeschön, Herr Hechenberger. Danke für Ihre Arbeit. Grüßen sie mir Ihre Kolleginnen und schön, dass es sie gibt in diesem Dschungel, durch den wir alle müssen.
[00:55:06] Speaker B: Vielen Dank für das Gespräch, bin schon gespannt auf die Folge dann.
[00:55:11] Speaker A: Genau. Ciao, ciao. Ciao. So, und jetzt haben wir natürlich John Haas, der schon in seinen Startblöcken ist. Grüß dich, mein lieber John.
[00:55:20] Speaker D: Hallo lieber Alexander.
[00:55:22] Speaker A: Hallo.
Du hast ja in den anderen Folgen, in denen wir über die vergangenen und vor allem die zukünftigen 25 Jahre gesprochen haben, immer, so hast du mir versichert, etwas gelernt diesmal auch.
[00:55:37] Speaker D: Ja, definitiv.
Und dementsprechend glaube ich, macht es sehr gut dieser Kontrast auf zwischen Menschenfreunden, zu denen ich jetzt den Dipl. Ingenieur Hechenberger zähle, und den Technokraten. Und ich habe wieder viel gelernt. Genau.
[00:55:58] Speaker A: Der Psychologe und Autor spürst du eigentlich in diesem KI Thema?
Ich habe den Eindruck gehabt, Hechenberger wollte unbedingt mit mir darüber sprechen. Ich kann dir versichern, ich wollte auch unbedingt mit ihm darüber sprechen, aber wir müssen daraus eine eigene Folge machen, weil er so komplex ist.
Hast du einen weiteren Bestseller gerochen, gespürt?
[00:56:32] Speaker D: Ich hoffe, dass es einer wird. Aktuell schreibe ich an künstliche Intelligenz und Psychologie über die Grundlagen, wie Menschen, Maschinen, Handlungen, die Menschen setzen, von Maschinen oder KI Systemen beeinflusst werden und bin mittendrin. Also ich habe gerade vorher dran gearbeitet.
[00:56:57] Speaker A: Wow, cool. Gibt es ein Erscheinungsdatum? Stehst du unter Druck?
[00:57:02] Speaker D: Stehe immer unter Druck irgendwie, aber es sollte der April 26 werden.
[00:57:10] Speaker A: So, also hier ist ihr wohlverdienter John Haas, der uns jetzt noch mal ein psychologisches Roundup gibt. Bitteschön, John.
[00:57:23] Speaker D: Also dieser Diskurs war sehr, sehr auffällig geprägt von dieser Zeitreise.
Das, was wir Digitalisierung nennen, hat es ja in zarten Ansätzen schon letzten Endes mit Beginn der ersten Computer, also weiß ich nicht, nach dem zweiten Weltkrieg, damals noch EDV genannt, später dann mit der Ankunft des PCs und mit dem Quantensprung des World Wide Web und letzten Endes der App Explosion, wenn ich es jetzt so dramatisch schildern darf, immer wieder neue Höhepunkte gefunden. Der vorläufig letzte Höhepunkt ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz. Und wenn ich jetzt den Dialog hier so mit dem Dipl. Ingenieur Hechenberger verfolgt habe und mit dir, lieber Alexander, sammeln eben genau diese zwei Dinge aufgefallen setze ich mich auf die Seite derer, die sagen, die Technologie und ihre Möglichkeiten bestimmen, was Menschen tun, denken oder empfinden sollen, oder setze ich mich auf die Seite derer, verschärft gesagt, die sagen, der Mensch und seine Bedürfnisse stehen im Vordergrund und wir schauen, wie wir sie mittels Technologie befriedigen, verbessern und optimieren können. Und ich glaube, diese Dysbalance, die momentan herrscht in Richtung mehr Verkaufen, kürzere Wege, mehr Information, mehr Desinformation, überfordert unser Steinzeithirn. Und wir haben praktisch mit unserer alten Hardware, die wir in uns eingebaut haben, da hat sich seit Jahren nichts getan, die Herausforderung dazu bekommen, uns in einer immer komplexeren Welt zurechtzufinden. Und da kommt jetzt auch mein wir sollten uns bei der Nutzung von Technologien nicht nur Fragen, sind sie sicher, sondern auch sind sie hilfreich und sind sie notwendig? Das ist sozusagen die Trias, die ich da vorschlage, wenn ich das ganz, ganz grob zusammenfassen darf. Und wie gesagt, es ist eine große Freude, auch mit Menschen zusammenzukommen, virtuell, die auf der Seite des Menschen arbeiten und nicht auf der Seite der Technik. Wobei ich eines noch festhalten mö Technik ist nicht per se böse. Es ist so wie diese Messer Metapher. Es kommt darauf an, was wir damit machen. Und in diesem Sinne, glaube ich, ist es besser, wenn wir uns ein Stück Brot runterschneiden mit diesem Werkzeug, als dass wir dieses Werkzeug für schlechte, dem Menschen schädliche Dinge verwenden.
[01:00:28] Speaker A: Wow. Wow. Wie immer dennoch überraschend, nach all den Jahren, jedes einzelne Mal. Ich freue mich wahnsinnig auf dein Buch. Ich hoffe, dass du da so schnell wie möglich fertig wirst, weil wir brauchen jetzt Bücher, wir brauchen jetzt Fibeln und Wege und so weiter. Vielen herzlichen Dank, John Haas. Ich hoffe, du bist das nächste Mal wieder dabei. So, das war der Montalk. Ich danke ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Mein Name ist Alexander Göbel. Ich wünsche ihnen noch eine schöne Arbeitswoche. Wenn sie etwas zu sagen haben oder auch Themen vorschlagen wollen, die sie interessieren, bitte melden sie sich bei uns Arbeiterkammer niederösterreich oder auf der Facebook Seite der Arbeiterkammer Niederösterreich. Also bis dann und bleiben sie neugierig und argwöhnisch. Ciao, Ciao.
Die arbeiterkammer Niederösterreich hat eine neue App, die AK Blitz App. Ab sofort zum Downloaden. Bleiben sie am Laufenden, erhalten sie alle relevanten Informationen. Und sie wissen noch nie war es so wertvoll zu wissen, wo man seine Informationen her hat. Die AK Blitz App, ab sofort zum Downloaden. Das war der Susanne Karner, Mario Gattinger und Carina Karas. Straßenumfragen Christoph Baumgarten, Faktenbox Bettina Schabschneider, technische Stefan Dangl Administration Christina Winkler. Am Mikrofon Alexander Göbel.