#40 Smart und online: Digital fit mit 50+

September 05, 2021 00:35:40
#40 Smart und online: Digital fit mit 50+
MONTALK - Der Podcast zum Mitreden
#40 Smart und online: Digital fit mit 50+

Sep 05 2021 | 00:35:40

/

Show Notes

Die Banküberweisung per Tablet, die Online-Bewerbung per Smartphone, die WhatsApp-Gruppe zum Austausch mit Freunden und Familie. Während das alles für junge Menschen ganz selbstverständlich ist, laufen ältere Gefahr, den digitalen Anschluss zu verlieren. Wie Sie mit den ständigen Neuerungen am Handy und Laptop Schritt halten können und wo es praktische Unterstützung gibt, wissen Mag. Edith Simöl vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation und Christoph Tanzer von der AK Niederösterreich.

View Full Transcript

Episode Transcript

[00:00:01] Speaker A: Montalk, der Podcast zum Mitreden. Herzlich willkommen zum MON-Talk. Mein Name ist Alexander Göbel und im Namen meiner Partner der Arbeiterkammer Niederösterreich heiße ich Sie recht herzlich willkommen. Wir haben einen super Titel und ein super Thema für Sie und das heißt einerseits Digitalisierung im Alter und andererseits berufliche Bewerbung digital. Montalk, der Podcast der Arbeiterkammer Niederösterreich. Einfach mehr Wissen zu Themen, die das Land bewegen. Immer am Puls der Zeit und mit exklusiven Studiogästen. Meinung haben und darüber reden. Alle zwei Wochen neu und jederzeit abrufbar. Finanziert aus den Mitteln des Zukunftsprogramms der Arbeiterkammern. Die beiden Themen gehen ineinander über und sind beide gleichsam wichtig. Damit wir wissen, wovon wir sprechen, habe ich mir zwei Gäste eingeladen. Dies ist einerseits Frau Mag. Edith Simö, sie ist vom Institut für angewandte Telekommunikation und leitet ein Projekt, das sich nennt Digitale Aufholjagd. Sie wird uns dann erklären, was damit gemeint ist und andererseits Christoph Tanzer, er ist AK-Experte zum Thema Online-Bewerbungen. Ja, das Berufsleben hat sich auch im Sinne der Bewerbung der Ursprünglichen insofern verändert, als wir keine Briefe mehr schreiben, sondern wir füllen Fragebogen aus. Was dabei zu beachten ist, wo auch möglicherweise Fallen etc. auf uns warten, erklärt uns dann der Christoph etwas später. Sie, die Sie uns jetzt zuhören, sind ja bereits in der Digitalität angekommen. Sonst wüssten Sie nicht, was ein Podcast ist, was immer noch weit verbreitet ist. Zu meiner großen, großen Erschütterung. So, genug geschwafelt. Jetzt sage ich viel Spaß bei einem MON-Talk über Digitalität. [00:02:18] Speaker B: Bei einer Erhebung der Statistik Austria im Juni 2020 gaben neun von zehn Menschen an, in den letzten drei Monaten das Internet genutzt zu haben. Ganz vorne liegen die 16- bis 24-Jährigen mit fast 100 Prozent. Doch auch Seniorinnen und Senioren sind immer öfter online. Fast 60 Prozent der Befragten über 65 Jahren haben in den letzten drei Monaten im Internet gesurft. Besonders beliebt ist das Versenden von Nachrichten. Aber auch Services wie Online-Banking, Internet- bzw. Videoanrufe und das Nutzen sozialer Netzwerke stehen hoch im Kurs. So gaben die Hälfte aller Befragten zwischen 55 und 64 Jahren und ein Drittel der über 65-Jährigen an, im letzten Quartal Telebanking genutzt zu haben. Sehr oft werden auch Behördenwege online abgewickelt. Fast die Hälfte aller Befragten hat im letzten Jahr behördliche Formulare heruntergeladen oder ausgefüllte Formulare online an Behörden und Ämter übermittelt. Und zwar nicht nur Junge, sondern auch mehr als ein Drittel aller 55- bis 64-Jährigen. Doch längst nicht alle sind mit der Online-Welt vertraut. Denn laut der Studie waren 8 Prozent der Menschen überhaupt noch nie im Internet. Unter ihnen sind doppelt so viele Frauen wie Männer. Die Daten stammen aus der Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Haushalten 2020, durchgeführt von der Statistik Austria. [00:03:40] Speaker A: Dankeschön Bettina Schapschneider. So, Mag. Edith Simmel, österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation und Leiterin des Projektes Digitale Aufholjagd. Ich finde das ja super, dass Sie Frau Simmel und Ihr Institut Davon ausgehen, dass eine Aufholjagd möglich ist oder sein muss, dass wir niemanden zurücklassen. Ist die Situation solcher Art? Haben Sie noch Hoffnung? Ich provoziere. [00:04:20] Speaker C: Ja, natürlich haben wir noch Hoffnung und ich glaube, es ist eine wirklich notwendige Sache, die wir durchführen müssen, um die wir uns kümmern müssen. Wir dürfen niemanden zurücklassen und wir müssen Personen, die in die digitale Welt einsteigen wollen, auch unterstützen. [00:04:39] Speaker A: Sie haben es gerade gehört von Bettina Schapsschneider. Acht Prozent der Menschen, die Sie ansprechen und die wir ja auch im Moment ansprechen, waren überhaupt noch nie im Internet. Acht Prozent. Das erschreckt mich. Davon doppelt so viele Frauen wie Männer. Erklären Sie mir bitte die acht Prozent und dann diesen Fakt mit den Frauen. [00:05:08] Speaker C: Also bei acht Prozent müssen wir unterscheiden. Wir haben ja auch bewusste Offliner. [00:05:14] Speaker A: Verweigerer quasi. [00:05:17] Speaker C: Ja, Verweigerer klingt heutzutage immer gleich sehr schlimm. Es gibt Menschen, die können ihren Alltag auch wirklich ohne digitale Kompetenzen oder über Internet auch gut regeln. Das heißt, die haben kein Bedürfnis danach und sehen den Nutzen darin nicht. Und dann gibt es die zweite Gruppe, also es gibt eigentlich drei Gruppen. Die zweite Gruppe ist die Gruppe, die vielleicht gerne einsteigen möchte, die sehr wohl erkannt hat, es wäre wichtig dabei zu sein, aber nicht wissen wie, wo sie sich hinwenden können, wie sie das bewerkstelligen können. Und die dritte Gruppe ist, die vielleicht aus finanziellen Gründen einfach nicht einsteigen können. Ein Internetvertrag kostet pro Monat, ein Gerät kostet pro Monat. Das ist auch dann, wenn wir schauen auf die Frauen, die Sie angesprochen haben, auch der Grund, warum bei der weiblichen Bevölkerung hier das ein bisschen höher ist, weil wir in den älteren Semestern vorwiegend Frauen haben und diese dann auch in der nachberuflichen Lebensphase auch schon vorher, finanziell oft schlechter gestellt sind. [00:06:24] Speaker A: Was in sich, ich kann es nicht oft genug sagen, ein Skandal ist. Und das sollten wir wirklich auch von politischer Seite, jetzt werde ich auch mal politisch so angehen, weil es wird immer nur wie eine Keule benutzt, aber niemand scheint sich wirklich darum zu kümmern, dass die 24 Prozent, ich wiederhole mich, 24 Prozent, die Frauen immer noch nach zwei Jahrzehnten weniger bekommen für die gleiche Arbeit wie Männer, endlich einmal angegangen werden, meine Damen und Herren. Gut, Frau Simül. Die Erfahrungen Ihres Institutes mit diesem Thema sind welche? [00:07:04] Speaker C: Wenn ein Einstieg in die digitale Welt begleitet wird mit Angeboten, die niederschwellig sind, die wohnortnahe sind, dann werden diese sehr gern angenommen. Aber es geht nicht nur um Gerätebedienung, Das sagt man oft, ja, das kommen sie zweimal vier Stunden und dann sind wir fertig. Sondern es geht auch wirklich um die zweiten Schritte, um Medienkompetenzaufbau. Wenn das gewährleistet ist, wenn Vertrauen da ist, da habe ich eine Person, wo ich mit Fragen kommen kann, dann werden die Angebote sehr gerne angenommen. [00:07:37] Speaker A: Gut, wir leben ja nun einmal in einer medial geführten Landschaft und die hat zu allem, was älteren Menschen im Netz widerfahren kann, meistens nur eine Story zu erzählen. Phishing, Böse, wir werden betrogen und so weiter. Quasi die digitale Butterfahrt, die immer mit einer Linke endet. Können wir, können Sie dagegen steuern? Was wäre das beste Mittel, um den Menschen Angst zu nehmen? [00:08:14] Speaker C: Wissen. [00:08:15] Speaker A: Gut. [00:08:15] Speaker C: Also, sobald ich weiß, dass in der digitalen Welt mich jetzt nicht ganz wörtlich bei jeder Schandtat zu zitieren, aber die digitale Welt wird von Menschen gemacht, bestimmt, und auch die analoge. Das heißt, wir haben in der analogen Welt Bedrohungen, wir haben in der digitalen Welt Bedrohungen. Ich muss über beide Bescheid wissen, wie ich mich schützen kann, wie ich sie erkennen kann, wie ich darauf reagieren kann. Die größte Ängste bestehen ja darin, dass die Ängste sehr diffus sind und ich nicht weiß, bei jedem Klick kann irgendwas Schlimmes passieren. Wenn ich weiß, dass es nicht so ist, dann habe ich auch nicht so viel Angst, beziehungsweise vielleicht auch gar keinen. [00:08:56] Speaker A: Gut, Frau Simmel, unsere Kollegen Tatjana Schnittchen und Christoph Baumgarten waren mal wieder unterwegs auf den Straßen St. Pöltens und haben die Menschen gefragt, wie es mit ihrer Digitalität steht, ausgehend von der Nutzung ihrer Smartphones. Hören wir. Eigentlich fast für alles, nur nicht fürs Telefonieren. Im Internet, Mail, alles Mögliche. Filme schauen, Fußball schauen, Fernsehen damit. Aber sehr, sehr selten fürs Telefonieren. Ich hab's auch immer auf lautlos gestellt. Das ist das Notwendigste. Oder mit Kindern anrufen oder Geschwistern. Sonst sag ich eigentlich nicht. So modern bin ich nicht. [00:09:41] Speaker C: Puh. Ja, hauptsächlich telefonieren, Nachrichten, E-Mails. [00:09:45] Speaker D: Ja. [00:09:47] Speaker C: Hier und da einmal Social Media, aber das war's auch schon. Dann das Amt habe ich auch. Wie heißt das? Einen grünen Pass habe ich. Ehe das, was man halt so braucht eigentlich jetzt. [00:09:58] Speaker D: Ich bin nicht der optimale Handy-Fan, aber wenn wir Enkel haben, ein Foto schicken und so. Sonst brauche ich das Handy nicht unbedingt. Ich habe es zwar mit, weil man jetzt den Ausweis auch drauf hat. [00:10:08] Speaker C: Einen grünen Pass habe ich auch. [00:10:09] Speaker D: Einen grünen Pass habe ich drauf, aber nicht der Handy-Fan. [00:10:13] Speaker C: Zum Telefonieren, um meine Mails abzurufen und auch WhatsApp oder Signal. Haben Sie auch sowas wie einen grünen Pass? Ja, habe ich auch. [00:10:24] Speaker A: So, Edith Simül vom ÖIAT. Was sagen Sie jetzt? War das für Sie enttäuschend, ermutigend? [00:10:35] Speaker C: Das waren ganz klassische Antworten. Also wir haben ganz klassisch gehört, Smartphone, Hauptzweck, Kommunikation mit der Familie, mit Freunden und überall dort, wo ich einen persönlichen Nutzen habe. Ganz klassisch jetzt zum Beispiel. [00:10:50] Speaker A: Ja genau. Also da wäre auch wohl ein Hebel anzusetzen, nicht? [00:10:58] Speaker C: Klassischerweise, man muss klar den Menschen, die so an der Schwelle stehen, nicht wissen, soll ich einsteigen, soll ich nicht einsteigen, womit soll ich einsteigen, Nutzen aufzeigen. In dem Moment, wo der Nutzen erkannt wird, geht man auch den Lernweg. [00:11:14] Speaker A: Die Erkenntnis des Nutzens steht ja dem Gefühl der Angst gegenüber. Viele, viele Menschen haben wirklich extrem viel Angst, da einzusteigen. Ich glaube, Dass das mit einerseits Berührungsängsten, einerseits auch mit, ja, wie soll ich sagen, dass Menschen aufgrund des fortgeschrittenen Alters sich das nicht zutrauen. Und dann gibt es noch welche in meinem Umfeld, die ich befragt habe, die glauben tatsächlich, dass sie aufgrund ihrer Lebenserwartung nicht mehr einsteigen müssen, dass sie das aussitzen können. Was sagen sie? [00:12:01] Speaker C: Also alle Aussagen, die Sie jetzt zusammengefasst haben, sind mir bekannt und auch schon entgegengekommen. Zu den Personen, die sagen, das sitzen wir aus, denen wünsche ich viel Glück. Ich glaube nicht, dass es reicht, weil letztendlich morgen schon die digitalen Kompetenzen gebraucht werden können. [00:12:20] Speaker D: Absolut richtig. [00:12:22] Speaker A: Und es steht natürlich auch entgegen dem, was wir auch hier im Montalk, auch im Sinne der Arbeiterkammer Niederösterreich immer wieder predigen, ist nämlich, dass das Leben ist natürlich nicht vorbei mit der Pension, sondern ein neues fängt an. Die Wirtschaft wiederum ist ganz geil drauf. Informationstransfer, Kompetenztransfer. Sie suchen dringend Mentoren für die jungen Einsteiger etc. Das passiert natürlich nur und ausschließlich unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten, richtig? [00:12:55] Speaker C: Absolut richtig, ja. [00:12:56] Speaker A: Okay, gut. Dann danke ich Ihnen derweil für dieses tolle Projekt und wer mit Frau Simül in Kontakt treten will, soll unbedingt. Und das geht wahrscheinlich am besten über meinen zweiten Gast, nämlich den AK-Experten Christoph Tanzer. Hallo Christoph. Das heißt, die AK unterstützt jetzt dieses Projekt, digitale Aufholjagd, aber die AK hat natürlich auch ihre eigenen Agenten in dieser, ich nenne es einmal Problematik. Ist es eine? Ja, oder? [00:13:40] Speaker D: Ja, absolut. Also wir sehen auch eben in anderen Bereichen, dass es quasi einer Aufholjagd bedarf und haben uns dann eben letztes Jahr aus Analysen eben aus einem Projekt des Projektfonds Gedanken dazu gemacht, als wir drauf gekommen sind, okay, es gibt auch beim Thema Onlinebewerben Aufholbedarf für die Aufholjagd und sind dann eben sozusagen zu dem Schluss gekommen, wir möchten gerne ein Projekt zum Thema Onlinebewerben machen und haben uns dann mit dem AMS Niederösterreich zusammengeschlossen und durften eben vor zwei Wochen jetzt das neue Projekt präsentieren, eine neue Lernplattform, online bewerben, Tipps und Tricks fürs Handy. [00:14:27] Speaker A: Darf ich mal kurz unterbrechen, Christoph, weil wir doch so gewohnt sind, medial, wenn wir von Bewerben hören, dass wir glauben, es geht um Produkte. Wir meinen natürlich die Bewerbung, die man braucht, wenn man sich selbst bewirbt für einen neuen Job zum Beispiel, richtig? [00:14:41] Speaker D: Genau, völlig richtig. Und da merkten wir halt sozusagen, und da war Corona auch ein Turbopust, kann man sagen, dass halt sozusagen bei den allermeisten Firmen mittlerweile es so ist, dass ich mich ausschließlich online bewerben kann. Und darauf wollten wir reagieren und eben speziell auch jenen eine ganz konkrete Hilfestellung bieten, die eben aufgrund der Corona-Krise aus dem Erwerbsleben rausgefallen sind, die gekündigt wurden, die vielleicht vor 15, 20 Jahren sich zuletzt beworben haben und das eben postalisch, dass wir gesagt haben, den Personen, die jetzt angewiesen sind, darauf sich online zu bewerben, möchten wir ein ganz konkretes Tool anbieten, Für zu Hause, für unterwegs, für wo auch immer. [00:15:34] Speaker A: Mit Bewerbung meinst du und deine Mitarbeiterinnen natürlich jenen Schritt, der dann zu einer Einladung, sich persönlich kennenzulernen, führt. Also die Online-Bewerbung, von der wir jetzt sprechen, ist nicht eine, die die analoge Begegnung ersetzen soll, richtig? [00:16:01] Speaker D: Nein, ersetzt nicht, aber darauf hinführt. Also hinführt zu einem Vorstellungsgespräch, im Idealfall. Und dafür ist es halt schon erforderlich, gerade auch bei den neuen wegen der Online-Bewerbung, und da spreche ich jetzt zum Beispiel von den Online-Bewerbungsportalen der Firmen, der Unternehmen, zu wissen, was ich bei gewissen Feldern eingebe, weil oftmals im Hintergrund schon Datenbanken... Algorithmen auch schon? Algorithmen das Ganze analysieren und die funktionieren halt nach einer bestimmten Logik, nach einem bestimmten Filter, System und da ist es schon ganz gut zu wissen, welche Schlagworte, welche Begriffe gebe ich ein und welche sollte ich eher vermeiden. [00:16:50] Speaker A: Okay, also es geht immer noch um Begrifflichkeiten. Wir kennen das ja von den postalischen, früher hieß es schriftlichen Bewerbungen. Das sind ja eigentlich alles Ja, wie soll man sagen, Worthülsen möchte ich fast bösartig sagen. Wie hat man denn da überhaupt noch bei den Algorithmen, also wenn jetzt im ersten Schritt Maschinen unsere Bewerbung überprüfen, eine Chance seine Persönlichkeit, seine Expertise möglicherweise, seine Empathie in irgendeiner Weise zu dokumentieren, erkennt das die Maschine? [00:17:30] Speaker D: Es gibt Gott sei Dank freie Textfelder auch in diesen Formularen und da kann man schon und da soll man auch entsprechend seine eigene Persönlichkeit darstellen und da kann man durchaus auch ausführlich Ja, natürlich, die Vorselektion passiert zum Teil, das ist noch nicht sehr weit verbreitet, muss man ehrlicherweise auch sagen, aber zum Teil schon über algorithmische automatisierte Systeme, aber letztlich wird die Bewerbung selbst dann immer schon auch von Personalern, von Personalentwicklern, von wem auch immer, der zuständig ist für die Rekrutierung dann gesichtet und letztlich entschieden schon von Personen, ob ein Kandidat, ein Bewerber, eine Bewerberin auch tatsächlich aufgenommen wird. [00:18:20] Speaker A: Und eure flankierende Hilfe jetzt bei diesem Vorgang, haben wir uns wie vorzustellen? Findet die analog bei euch in der AK statt? Ist im Moment, glaube ich, wieder etwas schwierig geworden? Ja, Klammer auf. Nein, ich sag's nicht. Nein, ich sag das Wort, das schlimme Wort sag ich gar nicht. Ja, sondern telefonisch oder auch digital. [00:18:45] Speaker D: Ja, das ist ein Online, ein Online-Bildungsangebot zum Thema Online-Bewerben. Also man kann online bewerben, online erlernen, nämlich in Form von Erklärvideos. Also wir haben 15 Erklärvideos anfertigen lassen zwischen drei und zehn Minuten, wo man wirklich ganz konkret, verständlich, Schritt für Schritt die bewerbungsrelevanten Bedienschritte eben am Smartphone erklärt bekommt. Und wir sind da, würde ich schon sagen, jetzt, ja, das darf ich so sagen, Vorreiter, weil es ist das erste umfassende Bildungsangebot dieser Art im deutschsprachigen Raum. Speziell eben für diese sogenannte mobile Bewerbung am Smartphone. Und das freut uns sehr. Wir wissen aus Analysen, dass mittlerweile schon ein Viertel, rund ein Viertel der Internetnutzer und Nutzerinnen sich von unterwegs bewirbt. Also nicht von zu Hause, nicht am Arbeitsplatz, sondern von unterwegs. Und dafür möchten wir ganz konkret mit unseren neuen Videos, mit unserer neuen Videoserie eine Unterstützung bieten. [00:19:59] Speaker A: Also alle sind jetzt angesprochen, die die Digitalität per se im Bauschumbogen ablehnen. Ich habe mit Frau Simmel gerade darüber gesprochen. Es geht nicht ohne. Aber auch vor allem jene, die wir ja in dem Straßeninterview gehört haben, die glauben, dass sie sich etwas Gutes tun. Wobei ich kann das in gewisser Weise verstehen, wenn sie ihre persönliche Digitalität begrenzt halten. Weil doch alle immer davon gesprochen haben, ja ich mal für Messages mein iPhone und vielleicht sogar ein bisschen Fußballton ist immer abgedreht. Das war ein empathischer, sozialer Mensch, der das gesagt hat. Aber im Grunde genommen, Und da frage ich dich jetzt, Christoph, ist doch dieses Gerät für uns da, nicht da, um uns zu stören? Und auch der Laptop, der Computer zu Hause, ist ein Tool, ein Instrument, ein Werkzeug, um unser Leben besser zu machen, ja? [00:21:01] Speaker D: Man kann es auf jeden Fall dafür nutzen, ja, absolut. Es gibt immer zwei Seiten jeder Medaille und auch dieser neuen digitalen Medien, würde ich meinen, aber natürlich kann man das auch nutzen. Ja, und ich denke, ja, es ist eben sowas wie eine digitale ein digitales Grundwissen schon heutzutage hilfreich, nützlich, um eben sozusagen zu wissen, wie kann ich diese neuen Dinger bestmöglich einsetzen, auch zu meinem Vorteil. Und natürlich das Smartphone ist, was jetzt Bewerbungen betrifft, einfach eine praktische und jederzeit verfügbare Alternative zum Computer. Also wir sagen jetzt nicht, dass der Computer überhaupt nicht mehr verwendet werden sollte für Bewerbungen. Der bietet sehr viel Vorteil. Ich habe einen größeren Bildschirm, aber ich kann das wirklich gut ergänzen, indem ich zum Beispiel meine Daten, Bewerbungsunterlagen auf einer Cloud speichere und somit sowohl vom Computer als auch vom Smartphone jederzeit auf meine Bewerbungsunterlagen zugreifen kann. [00:22:21] Speaker A: Und keine Angst. Erinnern Sie sich, als wir aufgefordert wurden, Telebanking zu machen. Meine Güte, wie groß war die Angst. Wie groß war die Angst, als wir aufgefordert sind, aus irgendeiner Maschine, die irgendwo aus einer Mauer rauswächst, unsere Kohle rauszuholen. Heute alltäglich. Das heißt, wir sind imstande, unsere Ängste zu überwinden. Übrigens, eine sollten Sie nicht. überwinden. Eine sollten sie stets pflegen und das ist natürlich die vor den Gefahren, die im Internet auf uns alle warten. Wir haben in der letzten Sendung, im letzten Podcast über die Digi-Weeks der AKNÖ darüber gesprochen, dass wir unsere Kinder schützen müssen beziehungsweise sie so erziehen, dass sie sich selber schützen. Das gilt natürlich für uns Eltern und für uns Oldies auch. Wir Wir haben aber einmal mehr in der Arbeiterkammer Niederösterreich da Partner und Freunde, die uns genau sagen, worauf wir achten müssen und wie wir uns davor schützen. Zum Schluss noch, lieber Christoph, wie kommen wir an diesen, euren Service? [00:23:32] Speaker D: Ja, also der Service ist im Internet abrufbar, kostenlos unter der URL, also der Website-Adresse www.online-bewerben.info und dort sind alle Videos sozusagen geparkt. Dort kann man die Videos abrufen. Es gibt auch Zusatzinformationen in Form von weiterführenden Links. Alles sehr kompakt auf dieser Website abrufbar. [00:23:58] Speaker A: Super, danke für deine, eure Arbeit. Danke, dass ihr so nah an den Menschen seid und natürlich erkennt, nicht nur erkennt, wenn es einen Bedarf gibt, sondern auch reagiert. So wünsche ich es mir. Vielen Dank, lieber Christoph. [00:24:14] Speaker D: Sehr gerne. [00:24:15] Speaker A: Frau Thiemöhl, Edith Thiemöhl, österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation. In einer jungen Bertelsmann-Untersuchung in Deutschland zum Thema, was ist ein guter Bürger? kam Folgendes heraus. Mit jeweils 98 Prozent wurden folgende Themen nicht begutachtet, sondern gutiert. Nämlich, ein guter Bürger ist jemand, der Gesetze befolgt. Eine gute Bürgerin hat Respekt vor älteren Menschen, auch zu zeigen. Und Eigenverantwortlichkeit für seinen Lebensunterhalt. Das heißt doch, dass die Digitalität in allen dreien dieser Punkte vollkommen da ist, die jetzt mal a priori gar nichts mit dem Arbeitsbereich zu tun haben. Wie sehen Sie das? Stimmt. [00:25:18] Speaker C: Es ist heute nicht zu sprechen von digitalen Kompetenzen im beruflichen Umfeld oder im privaten Umfeld. Digitale Kompetenzen, speziell wenn wir von digitalen Basiskompetenzen sprechen, sprechen wir heute wie von einer Kulturtechnik, so wie Schreiben, Lesen, Rechnen kann. Es ist ja ganz egal, ob ich in Arbeit das benötige oder im Privaten. Daher ist ja auch die Verzahnung, was ich im Beruf eventuell lerne, kann ich ins Privatleben mitnehmen. Was ich im Privatleben lerne, kann ich auch im Berufsleben nutzen. [00:25:53] Speaker A: Zumal ja diese Demarkationslinie zwischen beruflichem und privatem Leben, die früher mal Work-Life-Balance hieß und mittlerweile schon schlafen gelegt wurde, ja doch durch das Smartphone überwunden ist. Wir tragen ja unsere Arbeit mit nach Hause und umgekehrt unser Privatleben Ich kann mich noch erinnern, als kleines Kind durfte ich die Mama nicht anrufen im Büro. Das war verboten. Privatgespräche. Da haben dann auch Gewerkschaften und Arbeiterkammern dafür gesorgt, dass dieser Schwachsinn aufhört. Also ihr könnt uns schon vertrauen da draußen. Aber noch einmal, ich gehe mal davon aus, Frau Simül, dass die älteren Menschen im Land diese Digitalität wollen. Müssen wir sie jetzt davon noch überzeugen, dass sie so sehr wollen, dass sie auch proaktiv werden? Oder kann man damit leben zu sagen, eigentlich sollte ich, aber ich will nicht, weil es ist so anstrengend. Wie kommen wir in diese emotionale Entscheidungsfindung der Menschen rein? [00:27:13] Speaker C: Also ich glaube, dass weder der Zwang, ihr müsst und ohne, werdet ihr ganz schlimm euer Leben verbringen. Es ist keine Zukunft. Das ist keine Möglichkeit, die wir gehen können. Ich glaube, es muss auch einen Bereich geben, dass auch Menschen akzeptiert werden, die sagen, Das kann ich nicht mehr bewerkstelligen. Ich habe vielleicht auch körperliche Einschränkungen. Ich sehe schlecht. Ich kann das Smartphone auch nicht mehr mehr halten. Ja, also schön und cool, das ist es. [00:27:43] Speaker A: Das gibt es, na klar gibt es das. [00:27:45] Speaker C: Ja, also man muss schon sagen, ich muss trotzdem, also gerade von der öffentlichen Verwaltung her, natürlich auch Möglichkeiten offen halten für Personen. die hier wirklich nicht mehr diesen Weg gehen, dass sie trotzdem unterstützt sind. Aber die, ich sage immer, die Lohnengruppe ist die, die so den Nutzen schon eigentlich erkannt hat und schon am Sprung ist, die gilt es abzuholen, die gilt es zu versorgen, die gilt es zu unterstützen mit eben, wie schon gesagt vorher, niederschwelligen, wenn möglich kostenlosen Angeboten, eben zum Beispiel genau wie auch in unserem Bereich die Angebote kostenlos sind, weil gefördert durch die Arbeiterkammer Niederösterreich. Die gehören abgeholt und begleitet. Und die gehören dann auch länger begleitet. Es geht nicht darum, sie mit 16 Stunden Smartphone-Kurs Bedienelemente erklären. Es geht auch darum, sich in der Welt zurechtzufinden, auch eben um diesen Ängsten entgegenzutreten und zu sagen, aber da weiß ich, was ich tue, wenn das passiert. [00:28:49] Speaker A: Ihrer Erfahrung nach, und das frage ich Christoph auch nochmal, wann lernen wir denn besser unser beschädigtes Selbstwertgefühl in Sachen Digitalität, unsere Angst zu überwinden in der Gemeinschaft? wenn wir mit Gleichfühlenden zusammen sind, die ja aber doch auch ein Podium für, ich sag's wie es ist, Blamage, für etwas Peinliches darstellt, wenn man es immer noch nicht kann oder zu Hause unbeobachtet im sicheren Umfeld, wo wir aber auch nicht geprüft und überwacht werden und somit sich Fehler einschleichen können. [00:29:41] Speaker C: Ich möchte keine Entscheidung treffen. Es ist eine ganz persönliche, eigene Lerngeschichte. Es gibt die Personen, die dieses soziale Umfeld brauchen. Das kennen wir zum Beispiel von digitalen Stammtischen. Da wird gemeinsam gelernt, da wird ausgetauscht. Da gibt es auch immer Kaffee und ein bisschen Kuchen. Das ist fein. Da wird ein bisschen auch soziales Leben. Das klingt schön. Aber es gibt Menschen, die sagen, das setzt mich stark unter Druck. Da muss ich zeigen, das weiß ich auch noch und auch noch, die Personen sind natürlich wesentlich besser in Kleingruppen oder Einzelcoachings aufgehoben. Also ich würde es nicht gerne so sehen. Entweder oder. Beide Möglichkeiten bieten gute Möglichkeiten für die Personen zu lernen. [00:30:25] Speaker A: Christopher, was sagt die AK? [00:30:30] Speaker D: Ja, ich glaube schon auch, dass das soziale Lernen wichtig ist, auch bei unserem Thema Onlinebewerben. Also wir gehen schon davon aus, dass bei diesem Projekt auch es für manche Personen hilfreich ist, wenn dieser Prozess des Lernens begleitet ist. Aber es kann ja der Coach, die Coachee ja auch die Nachbarin sein. Aktuelles Beispiel, meine Schwiegermutter hat jetzt von ihrer Nachbarin erfahren, wie ich auf dem Smartphone einen Screenshot mache. Also da war die Nachbarin Die Coachin, die Lehrerin. Aber auch ein Beispiel von sozialen Werten. [00:31:11] Speaker A: Siehst du, das zum Beispiel fällt mir jetzt auf. Gut, dass du diese Geschichte erzählt hast. Erstens mal erfahren wir, dass deine Beziehung zu deiner Schwiegermutter entgegen vieler anderer eine gute ist. Ganz offenbar. Gratuliere. Irgendwas hast du richtig gemacht. Und zweitens ist es ja auch für diesen berühmten ersten Schritt in die Digitalisierung oft so einfach, dass man wirklich die Nachbarin, den Freund, vielleicht den Feuerwehrkameraden fragt und sagt, erklär mir das, wie machst du das? Und die Erfolgserlebnisse, die sich daraus ergeben, machen dann die nächsten Schritte viel leichter, richtig? [00:31:56] Speaker D: Genau. Und ich glaube, dass wir alle lernen können, unabhängig vom Alter. Ich habe wirklich sehr viel gelernt bei der Entwicklung dieses Projekts zum Thema Online-Bewerben, was die Bedienschritte am Smartphone betrifft. Da habe ich auch vieles nicht gekannt. Ich glaube, man gibt oftmals vielleicht die älteren Menschen in irgendeinem Eck. Die können alle Ich glaube, dass Defizite sich durch alle Altersgruppen ziehen und dass man sich da gegenseitig auch unterstützen kann. [00:32:33] Speaker A: Also einmal mehr, unerwartet, aber doch scheint es immer wieder durch die Solidarität. [00:32:40] Speaker D: Absolut. [00:32:42] Speaker A: Schönes Schlusswort. Ich bedanke mich bei Edith Simül vom Österreichischen Institut für, helfen Sie mir jetzt, angewandte Telekommunikation, angewandte Telekommunikation. Und Christoph Tanzer von der Arbeiterkammer Niederösterreich mit seinem Projekt der Online-Bewerbung. Beide stehen Ihnen selbstverständlich persönlich und institutionell zur Verfügung. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich bin froh und stolz, dass Sie uns jetzt digital zugehört haben. Und sage all jenen, die jetzt glauben, sie können es, wie eingangs erwähnt, aussitzen aufgrund ihres Alters. Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Das wird nicht gehen. Gebt euch einen Ruck. Ihr werdet es lieben. Gerade für Menschen, die jetzt möglicherweise einen neuen Job suchen oder suchen müssen, ist die Online-Bewerbung und die richtige Handhabung Ultrawichtig, um zum Ziel zu kommen. Den älteren Zeitgenossen, zu denen ich mich jetzt auch zähle, gerne zähle, sei gesagt, denken sie doch mal zurück, wenn sie sagen, sie brauchen das nicht. Was wäre denn 1920, also knapp 50 Jahre nachdem das Telefon erfunden wurde und dann der allgemeinen königlich-kaiserlichen Gesellschaft, Wolf, wohlweislich zur Verfügung gestellt wurde, abgelehnt haben. Die haben das abgelehnt, haben gesagt, wir brauchen das nicht. Wenn ich jemandem was zu sagen habe, dann schicke ich Postkarten. Und das haben wir überwunden. Und so ist es heute auch mit der Digitalität. Sie sind nicht allein. Einmal mehr. Arbeiterkammer Niederösterreich und auch das ÖIAT ist für Sie da. Außerdem Susanne Kahner, die die Leitung unserer Redaktion innehat. Mario Gattinger, Redaktion, Christina Winkler, Administration, Stefan Dangl mit der technischen Leistung, Carina Karras, Redaktion, Bettina Schapsschneider, die Faktenbox und auf der Straße waren für uns unterwegs Tatjana Schnittchen und Christoph Baumgarten. Ich bin Alexander Göbel, lade Sie ein wieder zum nächsten Montalk dabei, zusammen mit einem weiteren spannenden Thema und Bleiben Sie gesund. Bis dann. Wir hören uns. Ciao, ciao.

Other Episodes

Episode 0

September 19, 2021 00:40:24
Episode Cover

#41 REPORT - Arbeitslose sind faul: stimmt’s?

Mittlerweile hat sich die Arbeitsmarktlage wieder entspannt - es gibt wieder deutlich weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen als im ersten Jahr der Corona-Pandemie....

Listen

Episode 0

May 31, 2020 00:58:23
Episode Cover

#5 Globuli und Bachblüten gegen Covid-19: Wieso Menschen an alternative Heilmittel glauben.

Vieles, das man dieser Tage in den sozialen Netzwerken liest, gilt schnell als „Wundermittel“ gegen Corona. Kann das gefährlich sein? Und warum fällt es...

Listen

Episode

November 27, 2023 00:54:50
Episode Cover

#95 Shopping-Psychologie: So werden wir verführt!

Wieder Dinge gekauft, die du nicht brauchst? Gerade in der Weihnachtszeit ist das keine Seltenheit. Immerhin werden unsere Wünsche und Träume an jeder Ecke...

Listen