Episode Transcript
[00:00:01] Speaker A: Solidarität heißt ja nicht nur eine Einbahn, sondern solidarisch heißt, dass es einen Gegenverkehr geben muss bzw. Mehrere.
[00:00:09] Speaker B: Dass Roboter, sagen wir es wie es ist, bis auf weiteres keine Steuern zahlen.
[00:00:14] Speaker A: Arbeitsintensive, beschäftigungsintensive Unternehmen sollten entlastet werden, weil sie vielen Menschen ja Arbeit geben.
[00:00:33] Speaker B: Wissen was Sache ist.
Herzlich willkommen zum Montalk, dem Podcast der Arbeiterkammer Niederösterreich und zum zweiten Teil unseres Reports aus Hirschwang. Wenn wir nämlich berichten, alljährlich über das Wissensforum, das dort in Hirschwang stattfand, diesmal bereits zum zweiten Mal. Wir gehen nicht nur an und in die Substanz mit den Auswirkungen auf die Finanzierung des Solidarstaates, das ist ein wirklich wichtiges Thema in dem Zusammenhang, sondern wir warten auch mit einer brandheißen Studie zum Thema Wertschöpfung auf. Als erste kommt mit Dr. Margit Schratzenstaller eine ausgewiesene Expertin zu Wort. Sie ist Budgetexpertin österreichischen Bundesregierung, Mitglied des Fiskalrates und Senior Economist des WIFO. Hören wir also, was sie zum Status quo der Finanzierung des Sozialstaates zu sagen hat. Hier ist Frau Schratzenstahler.
[00:01:48] Speaker C: Ich habe ihnen hier mitgebracht die vier einschlägigen Statistiken der OECD. Die gehe ich jetzt im Einzelnen nicht mit ihnen durch, aber was man sieht ist, dass vor allem im unteren und mittleren Einkommen, sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen, als auch auf Seiten der Unternehmen die Belastung der Arbeitseinkommen sehr hoch ist, dass sie anders als im internationalen Trend eigentlich vielfach zunimmt in Österreich.
[00:02:19] Speaker B: Was sagst du, beißen wir wieder ab, Herr Präsident?
[00:02:25] Speaker A: Naja, sie sagt ja eines, und darum schätze ich sie ja auch sehr, weil sie die Dinge auch konkret anspricht.
[00:02:35] Speaker B: Ja, sie ist wie der Schlund.
[00:02:37] Speaker A: Ja, sie sind eigentlich alle in ihrer Profession sehr, sehr gut.
Ich glaube, dass es das auch braucht.
Ich kann mir vorstellen, dass der Druck auf alle natürlich enorm ist, auch auf die Expertinnen und Experten.
Und da ist wichtig, dass man sich nicht verbiegen lässt. Und ich glaube, dass die Aussage von der Belastung der Arbeitseinkommen gerade in dem Bereich der unteren oder mittleren Einkommenssituation die höchste ist. Dann weiß man, dass genau in diesem Segment auch die meisten Menschen beschäftigt sind. Und das ist die Grundlage gewesen unseres Gedankens der Finanzierung des Solidarstaats, deshalb auch Solidarstaat genannt, weil Solidarstadt hat das Prädikat, den Namen Solidarität. Solidarität heißt ja nicht nur eine Einbahn, sondern solidarisch heißt, dass es einen Gegenverkehr geben muss bzw. Mehrere, die für die Finanzierung aufkommen. Und das hat sie angesprochen. Sie hat auch im Bereich der Steuern angesprochen, also auch im Bereich, wie man mit Umwelt umgeht und welche Umweltsteuern aufgrund dessen, dass man Umweltbelastetes gibt, aber sie hat andere Dinge angesprochen und nicht nur den Menschen die letzten Jahrzehnte immer nur das Einkommen aus Arbeit und Angestelltenverhältnis, also aus den Arbeitnehmerbeiträgen immer wieder gerechnet wird. Und das ist genau das Thema, wenn immer mehr andere in Beschäftigung treten, die keine Menschen sind, aber die Finanzierung aus dem Bereich, die Menschen sind belasse im Gedankengut, dann wird es sich irgendwann nicht ausgehen. Und deshalb ist es gut, hier andere Sicht der Dinge auch zu sehen. Und das war ganz wichtig, dass sie das auch so angesprochen.
[00:04:37] Speaker B: Da rate ich auch zur neuen Kampagne der AK Niederösterreich, sich das mal anzuschauen auf der Homepage oder auf Social Media, wo es genau darum geht, dass Roboter, sagen wir es wie es ist, bis auf weiteres keine Steuern zahlen. Richtig, genau.
[00:04:53] Speaker A: Das heißt Steuerlast fair verteilen, da ist viel Wahrheit drin.
[00:04:59] Speaker B: Genau.
Sehr, sehr interessant. Und quasi noch ofenwarm, wenn ich das mal so salopp erklären darf, war der neueste und der aktuelle Vortrag von Universitäts professor dozent Dr. Robert Sterer. Er hat nämlich die Unterschiede der steuerlichen Belastung für personal und kapitalintensive Unternehmen untersucht und kam zu folgenden.
[00:05:32] Speaker D: Circa 25 % der Anzahl der Firmen machen fast 90 % der Wertschöpfung aus. Es gibt eine starke Konzentration auf die großen Firmen.
Wir haben gefunden, Die personalintensiven Industrien sind stärker belastet mit Abgaben.
Der Grund dafür ist, dass wir eben diese ähnliche 10 %, 10 %, 12 % Abgaben von Lohnsteuer und Kapitalsteuer haben, dass die Verschubmasse nicht allzu groß ist, dass wir da keine allzu großen Verschiebungen finden können.
[00:06:05] Speaker B: So, wie ordnest du, Herr Präsident, denn diese Erkenntnisse ein, die uns jetzt Herr Sterer präsentiert hat?
Werden sie auch deine interessenspolitische Ausrichtung beeinflussen?
[00:06:21] Speaker A: Ja, weil Dozent Sterer einen Zwischenbericht, kann man sagen, präsentiert hat von der Studie, die wir in Auftrag gegeben haben, weil wir uns genau anschauen wollen, wie diese 40 % Anteil an der gesamten Wertschöpfung, die mittlerweile schon Maschinenrobotik, Automatisierung oder andere Vermögenswerte sind, wie sich die wirklich zusammensetzt und wie man diese 40 % in die Finanzierung des Solidarstaats einbeziehen kann. Das heißt, 60 % Anteil hat der Mensch der Wertschöpfung und 40 mittlerweile hat alles andere, was kein Mensch ist.
Und die Leistungen für das gesamte Steueraufkommen tragen aber zu 80 % der Steuern Menschen.
Und das ist genau der Punkt. Wie lange geht es sich aus, dass 60 % 80 % stemmen?
Kann jeder Mathematiker sich ausrechnen. Und deshalb haben wir die Studie in Auftrag gegeben, um genau zu wissen, welche Branchen, welche Unternehmen haben welche Steuern und Abgaben aufgrund ihrer Beschäftigtenanzahl oder aufgrund ihrer Branche zu tragen, weil es für uns auch wichtig ist, das sage ich auch bewusst als Arbeitnehmervertreter, dass wir sagen, arbeitsintensive, beschäftigungsintensive Unternehmen sollten entlastet werden, weil sie vielen Menschen ja Arbeit geben, nämlich Menschen, genau, Menschen, andere, die den gleichen Gewinn nach Steuern mit weniger Menschen, mit viel Automatisierung, mit viel Robotik machen, die jetzt wenig bis gar keine Steuern bezahlen, die sollen herangezogen werden und das haben wir in diesem Studienauftrag bewusst formuliert. Und ich bin schon sehr gespannt, was am Ende dann rauskommt, weil es ist immer so, dass jeder sagt, naja, Geld ist schon immer irgendwo besteuert und auch diese 40 % haben schon Abgaben bezahlt. Und wenn man dann nachfragt, welche Abgaben sind da drauf, dann sagen viele, weiß ich nicht, aber grundsätzlich ist jedes Geldbesteuer eben und ich möchte es jetzt wissen, deshalb gibt es diese Studie.
[00:08:50] Speaker B: Ja, super. Und wir werden es auch erfahren, weil wir wollen es ja auch wissen. Und diese Ergebnisse dieser von der Arbeiterkammer Niederösterreich in Auftrag gegebenen Studie in Europa, in Brüssel, die werden natürlich veröffentlicht für sie sehr einfach. Ich nehme an, es wird auf der App der Arbeiterkammer Niederösterreich namens Blitz, genauso wie im Treffpunkt, dem Magazin der Arbeiterkammer und natürlich auch bei uns hier im Montauk besprochen werden. Also wir sind alle sehr, sehr interessiert daran. So, es wäre ja nicht das Wissensforum, liebe Leute, würde nicht auch die soziologische Seite beleuchtet werden. Universitätsprofessor Dr. Bernhard Kittel ist der Vorstand des Instituts für Wirtschaftssoziologie an der Universität Wien und hat die Einstellung der Bevölkerung zu möglichen Finanzierungsvarianten untersucht. Und er kam zu folgenden.
[00:09:59] Speaker E: Und hier eben das, was uns jetzt hier steuer auf Gewinn aus Robotik und künstlicher Intelligenz, da sehen wir eine Zustimmung, die über 60 % ist, wenn wir uns das genau anschauen, Co Steuer und Erhöhung der KESt, das sind Steuern, die jeden einzelnen Bürger und Bürgerinnen betreffen.
Sparbuch oder Autofahren, das sind Aspekte, die hier betroffen sind, während die, wo die Zustimmung höher ist, das sind alles Steuern, die den Einzelnen nur mittelbar betreffen. Das sind Steuern, die direkt Unternehmen zu zahlen haben. Also man könnte das zusammenfassen als Steuern gerne, solange ich sie nicht zahlen muss, neutral, also im Sinne von ungefähr eine Fifty fifty Verteilung in der Bevölkerung, Erhöhung der Importzölle oder Erhöhung der Ausgaben für berufliche Weiterbildung. Zustimmung finden wir eher bei der Steuer auf Robotik und künstliche Intelligenz, Senkung der Lohnnebenkosten und Erhöhung der Subventionen. Also so die Stimmungslage in der Bevölkerung. Wir finden eine recht breite Unterstützung der Bevölkerung für die Idee einer Abgabe auf Robotik und künstliche Intelligenz.
Und diese Abgabe ist populärer bei Personen, die künstliche Intelligenz als eine Gefahr wahrnehmen, bei Personen, die eher diesem progressiven Lager zuzuordnen sind und eher bei älteren Personen.
[00:11:34] Speaker B: Die Abgabe auf Die KI ist besonders bei jenen beliebt, die die KI als Bedrohung wahrnehmen, eine progressive Haltung vertreten oder älter sind. Ich habe das noch mal vorlesen müssen. Das heißt also, wer Angst vor der KI hat, liebe Hörerinnen und Hörer, will stärker regulieren. Das steht allerdings diametral entgegen den Forderungen der Industrie. Ja klar. Wie wir von Dr. Schlund auch schon gehört haben.
Markus Wieser, siehst du eine Möglichkeit, diese Kurve zu kriegen?
[00:12:08] Speaker A: Diese Studie haben wir parallel zu der anderen natürlich in Auftrag gegeben, weil es wichtig ist, wissen, wie die Menschen denken. Also diese Studie ist abgeschlossen.
[00:12:21] Speaker B: OK.
[00:12:22] Speaker A: Und ich sage, das, was hier zur Ausführung gekommen ist, widerspiegelt, dass auch sehr viel Angst mitspielt. Und wir müssen Angst nehmen.
Wir müssen sagen, dort wo Angst regiert, hat Vernunft Sendepause. Und nachdem wir die vernünftig sind, müssen wir mitgestalten.
Das Wichtigste ist, die Dinge zu erfragen, nämlich zu fragen, die wie sehen sie den Zusammenhang Abgaben, was stemmen alles die Menschen und was würden sie sich vorstellen, wo wäre etwas dazu bezahlt?
Wir wissen, dass Menschen höchst belastet sind, wir wissen den täglichen Bedarf, den man stemmen muss. Da haben wir Wohnen, Energie und alles noch nicht angesprochen, niemand in die Arbeit gefahren. Also da spüren die Menschen, dass sie eigentlich die sind, die so gut wie, nicht nur so gut, sondern tatsächlich 80 % der gesamten Steuern dieser Republik bezahlen. Und jetzt sagen sie, wenn immer andere dann kommen, und das ist hier in die Richtung auch bestätigt, dann sagt man ja, wenn andere mitzahlen, ist es gut, weil sie wissen irgendwann, was tun wir, wenn das Verhältnis 50 zu 50 ist oder 40 Menschen, 60 Maschinen, zahlen wir dann auch noch 80 % der Steuern? Ich glaube nicht, das wird sich nicht mehr ausgehen. Und diese Stimmung, wie das die Menschen denken, war uns wichtig abzuholen. Liegen wir richtig, brauchen wir hier ein Korrektiv? Aber es ist in die Richtung, dass einerseits das neu und die KI für die Menschen als Bedrohung gesehen wird, aber auf der anderen Seite auch gesehen wird, dass auch dieses, was da neu entsteht, so wie der Mensch einen Anteil bringen soll. Also die Menschen ticken schon richtig.
Und das ist wichtig, über die Menschen zu reden, sondern mit den Menschen zu reden. Es ist eine besondere Qualität, weil es reden viele über die Menschen. Ich weiß genau, was die da draußen denken und sagt das vom Zimmer, wo alles geschlossen ist.
Also besser ist, man geht hin und fragt, was beschäftigt sie wirklich?
[00:14:50] Speaker B: Das ist jetzt passiert, das ist eine Qualität eurer Arbeit, das muss man immer wieder sagen. Außerdem ist es ja zu bedenken, ein Gedenk dessen, was wir im erden ersten Teil schon besprochen haben, nämlich, dass die letzte Entscheidung bei allem, was die KI betrifft, immer beim Menschen liegen soll und darf, nur ja auch dadurch bedroht ist. Wenn die Maschinen einmal mehr Arbeit leisten, im herkömmlichen Sinn als Menschen, dann wird wahrscheinlich auch von irgendwo der Ruf herkommen, ja, dann dürfen sie auch mehr entscheiden. So nicht. Habe ich das richtig gesehen und analysiert? Herr Präsident, bitte ein Lob.
[00:15:36] Speaker A: Ja, es ist natürlich so, wenn Maschinen die Lebenssituation der Menschen verbessern, dann ist es genau das Richtige. Wenn Produktivität entsteht, wo auch daraus solidarisch finanziert wird, dann wird kein Mensch und kein Arbeitnehmer etwas dagegen haben, dass er weniger arbeitet und trotzdem sich das Leben dementsprechend gestalten kann.
Weil Maschinen kaufen nicht ein, sind keine Konsumenten. Maschinen machen auch keine freiwilligen Tätigkeiten, die Millionen Menschen in Österreich machen und dafür kein Entgelt bekommen.
[00:16:17] Speaker B: Schön, dass wir das auch mal wieder.
[00:16:19] Speaker A: Das darf man nicht übersehen, das ist sehr wichtig, weil das machen wir auch.
[00:16:23] Speaker B: Noch, und zwar aus purer Leidenschaft. Und ich wiederhole, Solidarität.
Genau, absolut. So, also wir haben jetzt viel über die einnahmenseitigen Möglichkeiten gesprochen, aber es gibt natürlich auch Möglichkeiten, liebe Leute, an der Ausgabenschraube zu drehen. Das sagt mag. Thomas Wiese. Keinerlei Verwandtschaft, so viel ich weiß. Er ist Mitglied des internationalen Beirates des European Forum Alpach und ehemaliger Spitzenbeamter im Finanzministerium. Also einer, der weiß, wovon er spricht. Und das sage ich jetzt mit einem süffisanten Unterton.
Schön, dass die Sprecher und Sprecherinnen des Forums Alpbach jetzt auch in Hirschwang sprechen. Da zeigt sich doch gleich, auf welchem Niveau wir uns da befinden.
Hier ist mag. Thomas Wieser, bitte.
[00:17:30] Speaker F: Ein Ansatz ist, sich zu überlegen, wie kann man anhand personalisierter oder firmenspezifischer Daten unterschiedlicher Verwaltungseinheiten, wenn man die verknüpft, Doppelgleisigkeiten, Ineffizienzen und so weiter vermeiden. Ich denke an die seit Jahrzehnten andauernde Diskussion einer Förderdatenbank in Österreich. Allein das könnte durchaus erhebliche öffentliche Mittel freischalten. Die Daten existieren, sie müssen nur verknüpft werden und sie müssen schnell verknüpft werden. Das heißt, künstliche Intelligenz kann ohne negative Begleiterscheinungen Mitnahmeeffekte verringern, verhindern und dadurch zu der Finanzierung eines solidarischeren Staates beitragen.
Letztlich stellt sich für mich daher auch die Frage, und das ist eher eine Frage der sozialen Treffsicherheit, wie sehr Transfers, die wir heute, und das ist für mich eigentlich wahrscheinlich die Hauptaussage, die ich im Lauf der letzten Monate versucht habe zu machen. Für mich stellt sich hauptsächlich die Frage, wie sehr das, was wir durch die öffentliche Hand an Transfers bekommen, weiterhin bedingungslos an uns alle im gleichen Ausmaß ausgezahlt werden sollen.
[00:19:06] Speaker B: Markus Wieser, wie neu ist denn eigentlich diese Sicht auf die Dinge? Und ehrlich, widerspricht sie nicht eigentlich der Vision des Solidarstaates?
[00:19:19] Speaker A: Naja, das ist aber auch wieder der Blick auf die Qualität des Wissensforums, weil wir ganz bewusst, und ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass es gelungen ist, Magister Thomas Wieser, der den Nachnamen trägt, du hast völlig recht, aber keinerlei Bezug oder Verwandtschaft hat, der war ja jahrelang der oberste Budgetwächter der Republik und auch auf europäischer Ebene. Und da ist es klar, dass der am besten Bescheid weiß, wie funktioniert der Finanzmarkt oder der Finanzbereich des Budgets in unserer Republik, natürlich auch ausgabenseitig. Und darum war es mir wichtig, auch diese Seite zu beleuchten.
Man kann immer nur denken, man braucht nur einnahmenseitig irgendetwas und lässt bei den Ausgaben alles unberührt und unbeachtet und kommt gar nicht drauf, dass es vielleicht Dinge gibt, die doppelt, dreifach, vierfach bezahlt werden oder budgetiert werden, wo schon lange keine Notwendigkeit mehr war, ist das ganz wichtig? Und das sehe ich so als Qualität, offen zu diskutieren. Und er hat ja nicht nur eingeschränkt rein nur die Ausgaben besprochen, er hat schon mit der Möglichkeit der KI Entlastungen gesehen, das wird allgemein diskutiert, wo es zu Einsparungen kommt, aber andererseits durch die Vereinfachungen auch neue Abgaben im Bereich der Technologisierung möglich sind. Also ich sage, wenn wir diese Punkte nicht angesprochen hätten und dieses Format nicht so gewählt hätten, dann würden wir nie auf diese Möglichkeiten stoßen, dann würden wir nur unsere Geschichte erzählen.
Das ist, glaube ich, in der Form, in der Zeit, wo wir jetzt sind, eben ein wichtiger und neuer Zugang. Deshalb war es wichtig und er hat es auch ganz klar und deutlich angesprochen und hat sich auch gefreut, dass wir ihm zu so einem Forum, nämlich mit seiner Sicht der Dinge, einladen. Und das ist auch schon eine Anerkennung unseres Formats.
[00:21:35] Speaker B: Ja, absolut. Und entspricht nur allen Regeln der Fairness. Außerdem, wir dürfen uns ja nicht überraschen lassen, wenn dann letztlich aus diesen Untersuchungsergebnissen, von euch in Auftrag gegeben, dann Maßnahmen besprochen werden sollen, die dann beschlossen werden sollen in Brüssel, dass, wenn dann mal die Frage nach den ausgabenorientierten Maßnahmen kommt, man nicht dasteht wie der Ochs vorm Tor, sondern sehr wohl vorbereitet ist, auch und vor allem durch Daten. Also die Strategie erscheint mir hervorragend zu sein. Herr Präsident, zum Schluss des Wissensforums Hirschwang 2025 hat dessen wissenschaftlicher Berater so, jetzt kommt ein Titel, du musst mir helfen, dass ich ihn richtig ausspreche. Markus emeritierter ordentlicher Universitätsprofessor, Diplom Ingenieur Dr. Helmut Detter. Haben wir ihm da jetzt irgendwo was weggenommen? Ich glaube, wir haben alles.
Wir können so über ihn sprechen, weil wer ihn kennt, weiß, der ist super cool, der Mann. Und legt ad personam, so habe ich ihn kennengelernt, überhaupt gar keinen Wert auf seine Titel, umso mehr auf das, was er zu sagen und zu schreiben hat. Und dieser Herr Professor Helmut Detter hat also für uns alle resümiert, bitteschön, der.
[00:23:22] Speaker G: Solidarstaat ist ein bisserl was anders. Da muss geben und nehmen gleichwertig sein. Und meine Frage ist, wir müssen viel ändern und müssen die Arbeitgeber, die Selbstständigen, die privats einbringen, dass sie auch einen Anteil an dieser Wertschöpfung übernehmen. Denn alle diese Leute, die im dritten Kreis sitzen, die leben unter uns. Die leben nicht in Nordkorea und die leben nicht in Teheran, sondern die leben in Europa und genießen die soziale Sicherheit, die Pflege im Krankenhaus, die Infrastruktur, die kulturellen Leistungen. Wir müssen ein Netzwerk von übernationalen Wirtschaftsräumen schaffen, wo es hohe Autonomie gibt, vernetzte Wertschöpfung und wo wir die Vorteile unseres Kulturraumes nützen. Andere politische Systeme haben diese historischen Kulturräume alle nicht. Das müssen wir schaffen.
[00:24:34] Speaker B: Ja, also sorry für diesen harten Schluss.
Das war Professor Detter mit seinem Resümee des zweiten Wissensforums in Hirschwang. Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich und unser Gast heute, der Initiator. Es war ja auch, glaube ich, deine Idee, richtig? Was? Deine Idee?
[00:24:59] Speaker A: Ja, also die Idee des Wissens war meine Idee, wie angesprochen, weil es mir wichtig ist, nicht ein Memorandum zu schreiben, wo wir drei Punkte aufzeigen und dann zur Tagesordnung übergehen und so, jetzt schlagen wir zu. Wir haben geschrieben, Ende noch ein Jahr, zwei Jahre kommen wir drauf, wir sollten vielleicht wieder etwas tun, da fahren wir wieder an. Und die Qualität von unserer Arbeit in diesem Bereich ist, dass das, was wir 2019, wie ich schon zum Beginn gesagt habe, und 2020 formuliert haben, jetzt eines dieser Themen Veränderung der Arbeitswelt, Versorgungssicherheit bzw. Verteilung, jeden Tag eines auf der Tagesordnung steht.
Und wenn ich das weiß, dann war es für uns relativ klar, dass wir von einem zum nächsten Wissensforum genauso die drei Punkte immer wieder in unsere tägliche Arbeit einpflegen, übernehmen, Beschlüsse fassen in der Vollversammlung, in unseren Ausschüssen, weil wir genauso an der Tagesordnung unsere Arbeit sehen, täglich daran zu arbeiten. Und das ist der Punkt. Und vielleicht kurz zurück zum Professor Dett, der hat die Kultur angesprochen, damit meint er auch, und ich schätze ihn sehr, also sehr einfach ein weiser Mensch, muss man ganz ehrlich sagen. Und wenn er die Kultur anspricht, dann spricht er vor allem das an, dass die Dinge nur in Demokratien stattfinden können. Und wenn wir uns anschauen, welchen Anteil der Staaten sind demokratisch geführt, wo Menschen so wie wir uns jetzt zusammensetzen können, ein Dialogforum und alles zu sagen, dann weiß man, wie sehr eingeschränkt das ist. Weil die Mehrheit sind keine Demokratien, sind Diktaturen, sind Rechtslosigkeit, wo Menschen auch ausgebeutet werden. Und deshalb ist wichtig, sich dieses besondere Gut hereinzuholen und zu schauen, dass wir in unserer Community der Demokratien das Leben gestalten. Und ich glaube, das ist ein ganz wesentliches Element, weil dadurch ist vieles erst möglich.
Und die Frage zu mir, welches Resümee ich ziehe. Also ich habe wiederum sehr, sehr viele Punkte mitgenommen.
Und ich glaube, zu diesem Ansatz des Weitertuns ist natürlich immer die Frage, wie viel Regulierung ist genug, beziehungsweise wie viel ist notwendig?
Ich glaube, dass da sehr viel in der Mitte drinnen liegt, weil einerseits brauchst du Regeln, andererseits soll es nicht zu überreguliert werden, dass dann keine Bewegung stattfindet. Und ich glaube, dass diese Frage der Geschwindigkeit auch eine ist in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz sehr wohl zu diskutieren ist. Denn gesagt haben, wenn andere denken, die Produktivität um 67 % zu steigern, dann hat das etwas mit Geschwindigkeit zu tun.
Und da ist die wie nehme ich den Menschen da mit bzw. Wie viel an Geschwindigkeit lässt der Mensch zu, um nicht selbst überfordert zu werden? Und deshalb ist wichtig, dass der Mensch da ist, der auch in diese Richtung mitentscheiden kann. Und damit bin ich schon beim nächsten dass wir die Angst nehmen müssen, denn KI bringt sehr viel Wohlstand, Fortschritt, unterstützt auch die Menschen im Bereich der Gesundheit.
Und deshalb muss man die Angst nehmen, es werden vielleicht neue Dinge entstehen, die wir noch gar nicht kennen. Natürlich gibt es einen massiven Druck auf Branchen und Arbeitsplätze, die vielleicht dadurch verloren gehen, aber neu entstehen.
Beides zulassen und nicht einseitig nur die Angst in den Vordergrund zu stellen. Und das Wichtigste ist bei all dieser Konsequenz und wenn es um Sicherheit, um Vorsorge, um Stabilität geht, dann braucht es auch Geld.
Deshalb ist das Wesentliche unseres Forums, das hat sich aus allen anderen Fragen wie können wir sicherstellen, dass unser Sozialstaat, sage ich jetzt bewusst, zum Solidarstaat wird?
Und da ist diese Formulierung geben und nehmen ganz wichtig, weil es kann eine Seite nicht immer nur nehmen, nämlich von der Seite der Arbeitnehmer.
Ihr habt ein Problem in der Gesundheitsvorsorge? Richtet euch selbst. Ihr habt ein Problem in der Pension? Macht euch das selber. Ihr habt ein Problem der Finanzierung der Gemeinden? Macht halt das selber. Weil alles Mensch zentriert, nämlich in Form von Sozialversicherungsbeiträgen und Abgaben gesehen wird und wir wollen, dass das eben solidarisch erfolgt, dass auch der Anteil, der immer mehr wird, nämlich nichtmensch, genauso auch etwas einbezahlt. Und man kann diskutieren über Gesundheit, über Pflege, über Finanzierung des Arbeitsmarktes, über Schule, über Bildung, über alles. Es geht immer um Geld und Budget.
Also wird es wichtig sein, genau zu schauen, wer tragt eigentlich das Ganze. Und letztendlich kann es nicht sein, dass die Arbeitnehmer, nur weil wir viele sind, im Krieg noch 4 Millionen, dass wir für alles aufkommen und das bezahlen, was andere auch teilweise verursachen. Da sind wir natürlich nicht bereit dazu.
[00:30:46] Speaker B: Also wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es auch um den kooperierenden Solidarstaat, die Zusammenarbeit, die von Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hier auch ganz klar auch über die wissenschaftliche Schiene manifestiert wird. Und klar, wir wollen zusammenarbeiten, damit es uns allen gut geht und nicht nur ein paar wenigen. Ganz zum Schluss, ich weiß, du bist schon am Sprung, lieber Herr Präsident, aber gibt es vielleicht schon einen Ausblick auf das, was uns beim Wissensforum Nr. Drei 2026 erwartet?
[00:31:29] Speaker A: Ja, also wir haben voriges Jahr das Thema Arbeit neu denken. Das hat uns dazu angestoßen, weil überall die Frage war, wer zahlt am Ende des Tages all das?
Und wenn es um Zahlen und darum geht, welche Innovation wir dazu brauchen, dass wir auch den Wirtschaftsstandort ganz bewusst und auch die Arbeitsplätze nicht nur stabilisieren, sondern neu zu entwickeln und auszubauen, wird es wichtig sein, uns auch die Versorgungssicherheit anzusehen. Also welche Produktivität. Und vor allem im Bereich der kritischen Infrastruktur oder der Daseinsvorsorge, wo wir bei Corona gesehen haben, dass wir nicht gut waren in der eigenen Verfügbarkeit, dass wir diese innovativen Betriebe und Unternehmen nach Europa holen. Weil wir haben gesehen, in Europa haben wir das Thema gehabt, wir hatten es in Österreich und als Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB hätte ich natürlich diese innovativen Betriebe in Niederösterreich, weil das schafft nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch Beschäftigung und wir haben ganz, ganz, ganz viele tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die letztendlich das Land am Laufen halten.
Das ist so ein Blick Richtung drittes Wissensforum 2026.
[00:32:56] Speaker B: Schön, da freue ich mich sehr drauf. Danke einmal mehr für deine Zeit. Danke, dass du als Ermöglicher des Montalks auch wirklich dieser Zusammenarbeit, dieser neuen Kooperation zwischen uns allen und z.B. auch unseren Freunden in Wissenschaft und Forschung die Möglichkeit gibt, hier übersetzend wirksam zu sein und dass wir noch näher Schulter an Schulter bin so martialisch heute weiter vorangehen, um diese schweren Zeiten in den Griff zu bekommen. Danke für Eure Arbeit beim Wissensforum Hirschwang, danke für eure Arbeit in Brüssel. Wünsche dir noch einen arbeitsreichen Tag. Brauche ich dir nicht wünschen, den hast immer. Aber sei vorsichtig, geh gut mit deiner Gesundheit um. Ich weiß, wovon ich spreche. Und grüß mir die Kolleginnen und Kollegen. Glück auf, Herr Präsident.
[00:33:51] Speaker A: Glück auf. Alles Gute. Danke.
[00:33:53] Speaker B: Ciao. Ciao.
[00:33:54] Speaker A: Ciao.
[00:33:56] Speaker B: Die Arbeiterkammer Niederösterreich hat eine neue App, die AK Blitz App. Ab sofort zum Downloaden. Bleiben sie am Laufenden, erhalten sie alle relevanten Informationen. Und sie wissen, noch nie war es so wertvoll zu wissen, wo man seine Informationen her hat. Die AK Blitz App ab sofort zum Downloaden. Das war der Montalk. Chefredaktion Susanne Karner Mario Gattinger und Carina Karras Straßenumfragen Christoph Baumgarten Faktenbox Bettina schabschneider Technische Stefan Dangl Administration Christina Winkler am Mikrofon Alexander Goebel.